Jedes dritte Schweizer Unternehmen will SAP weiterhin On-Prem

8. Juli 2024 um 11:29
image
Foto: zVg

Die Umstellung der SAP-Systeme ist ein Grossprojekt für viele Unternehmen. Eine Studie beleuchtet den Stand und die Stimmungslage in der Schweiz.

KPMG Schweiz hat in Zusammenarbeit mit der Universität St. Gallen eine Studie zu SAP S/4Hana durchgeführt. Die Befragung habe gezeigt, dass die Einführung von S/4Hana weitreichende Konsequenzen hat, heisst es in der Einleitung. Viele Schweizer Unternehmen würden deshalb gleichzeitig einen Transformationsprozess anstossen, "um die Digitalisierung der Finanzfunktion auch mit einem Kulturwandel und einer Weiterentwicklung der Prozesse zu begleiten".
Das aktuelle Stimmungsbild in Bezug auf die Umstellung auf S/4Hana sei positiv. Rund 50% der Unternehmen zeigen sich mit dem Prozess "sehr zufrieden" beziehungsweise "zufrieden". 17% gaben an, "unzufrieden" zu sein. Die Hälfte der Befragten hat die Umstellung bereits durchgeführt oder ist an deren Umsetzung. 28% haben diese geplant, während 15% noch keine Planung vorweisen können. Mehr als die Hälfte der Unternehmen setzt dabei auf eine Cloud-Lösung, während 30% eine On-Premises-Lösung bevorzugen.
Gefragt wurde auch nach der Methode bei der Umstellung. Als Implementierungsansatz hat sich die Mehrheit (35%) für den "Brownfield-Ansatz" entschieden, gefolgt vom "Greenfield-Ansatz" (23%). Bei weiteren 23% der Unternehmen herrscht noch Unklarheit, während 18% einen hybriden, schrittweisen Ansatz verfolgen. Als Motivation für die Einführung von S/4Hana geben 80% einen Release-Wechsel zur Sicherstellung der Zukunftsfähigkeit an. 50% beabsichtigen zudem die Standardisierung von Prozessen, 43% wollen neue Technologien implementieren.
In Interviews sei zum Ausdruck gekommen, dass bei den Unternehmen teilweise konkurrierende Produkte den Vorzug erhalten, trotz der Abhängigkeit von SAP-Produkten. "Konkret genannt wurde in einem Beispiel die Bevorzugung diverser Lösungen von Microsoft, um die nahtlose Integration in nachgelagerte Anwendungen sicherzustellen", heisst es in der Studie. Dies unterstreiche, dass die Einführung von S/4Hana als Teil einer digitalen Roadmap erfolgen müsse und nicht als isoliertes Projekt.
An der Umfrage haben 56 Schweizer Unternehmen teilgenommen. Ergänzend wurden Interviews mit CFOs, CIOs sowie Finance Managern aus unterschiedlichen Branchen geführt. Die Studie kann auf der Website von KPMG kostenlos heruntergeladen werden.

Loading

Kommentare

Mehr zum Thema

image

Meta will Hunderte Milliarden in KI-RZ investieren

Mark Zuckerberg will mehrere Multi-Gigawatt-Rechenzentren bauen. Damit soll die Entwicklung einer Künstlichen Superintelligenz vorangetrieben werden.

publiziert am 15.7.2025
image

Microsoft Schweiz ernennt Services Lead

Mohamad Ali Mahfouz soll als Mitglied der Geschäftsleitung unter anderem das Cloud- und KI-Business ausbauen und die Kundenbeziehungen vertiefen.

publiziert am 15.7.2025
image

Helsana kauft Adcubum

Der Versicherer übernimmt das St. Galler Software-Unternehmen. Adcubum soll eigenständig weitergeführt werden.

publiziert am 14.7.2025
image

Google reisst sich Windsurf-Know-how unter den Nagel

Eigentlich wollte OpenAI das KI-Coding-Startup übernehmen. Doch während Unstimmigkeiten mit Microsoft ausdiskutiert wurden, hat sich Google mehrere Führungskräfte geschnappt.

publiziert am 14.7.2025