KI: CEOs sorgen sich um Datensicherheit

29. Juni 2023 um 11:23
image
Foto: Gorodenkoff / Shutterstock

Die Führungskräfte sehen sich im Wettlauf um Modernisierung mit grossen Hindernissen konfrontiert.

Für fast die Hälfte aller Chefinnen und Chefs gehört die Modernisierung ihrer Technologien zu den obersten Prioritäten. Das zeigt IBM in seiner jährlichen CEO-Studie "Decision-making in the age of AI" (PDF). Gleichzeitig kommen mit KI-Tools wie ChatGPT auch grosse Hürden auf die Chefetage zu.

Datensicherheit und Biases beschäftigen die CEOs

Digitalisierung sei der Schlüssel für Produktivität, heisst es in der Umfrage von IBM. Drei Viertel der befragten Führungskräfte glauben, dass der Wettbewerbsvorteil stark davon abhängt, wer die fortschrittlichste generative KI hat – dennoch sehen sie auch potenzielle Risiken und Hindernisse in der Technologie. 57% sorgen sich beispielsweise um die Datensicherheit und die Hälfte der befragten Führungskräfte beschäftigt sich mit Biases und Datengenauigkeit. Ohne vertrauenswürdige Daten würde "selbst die beste KI fehlerhafte, verzerrte oder gefährliche Ergebnisse liefern."
Weitere Schwierigkeiten sieht die Studie deshalb in der Datenherkunft sowie beim Mangel an geschützten Daten.

KI-Wettlauf übt Druck aus

"CEOs spüren massiv den Druck aller Stakeholder, die Transparenz in Bezug auf Datenschutz und Social Governance (ESG) zu erhöhen", sagt Christine Rupp, Verantwortliche von IBM Consulting in der Dach-Region. "In Deutschland, Österreich und der Schweiz geben CEOs im Rahmen der Erhebung an, dass es insbesondere Vorstände, Regulierungsbehörden und Investoren sind, die sehr viel höhere Transparenz und Verantwortung bei der Nutzung von Unternehmensdaten für entsprechende ESG-Strategien und -Initiativen der Unternehmen fordern. Der Einsatz von transparenter und vertrauensvoller KI ist der Schlüssel zur Lösung dieser Herausforderung."
Trotzdem fühlen sich viele Führungskräfte gezwungen, bei der Einführung von KI rasch vorwärts zu machen. Das vierte Jahr in Folge geben CEOs weltweit an, dass technologische Faktoren in den nächsten drei Jahren die wichtigsten sein werden, die ihr Unternehmen beeinflussen.
Laut der Studien nutzen rund 43% KI schon, um strategische Entscheidungen zu treffen, und die Hälfte integriert sie bereits in ihre Produkte und Dienstleistungen. Und das obwohl nur knapp 29% der Befragten angeben, überhaupt internes KI-Fachwissen zu besitzen.

Auswirkungen auf Belegschaft

Die Veränderungen in der Arbeitswelt betreffen auch die Fachkräfte, so die Studie. 71% der Chefinnen und Chefs hätten ihre Belegschaft aufgrund der KI-Technologie reduziert oder neu eingesetzt oder haben dies in den nächsten 12 Monaten noch vor. Viele haben auch zusätzlich neue Arbeitskräfte eingestellt.
Zur Studie: Das IBM Institute for Business Value befragte in Zusammenarbeit mit Oxford Economics 3000 CEOs aus über 30 Ländern, darunter die Schweiz, und 24 Branchen. Die Befragung konzentrierte sich unter anderem auf die Nutzung von Technologie, Daten und Metriken sowie ihre Visionen für die Zukunft. Das IBM Institute for Business Value führte ausserdem eine Umfrage unter 200 CEOs in den USA zu ihren Antworten bezüglich generativer KI durch.


Loading

Mehr zum Thema

image

Fünf Erfolgsfaktoren für den Einsatz von KI-Agenten

KI-Agenten revolutionieren das Kundenerlebnis: Sie analysieren Daten, erstellen Pläne und handeln überwiegend autonom. KI-Agenten eröffnen Unternehmen neue Möglichkeiten von automatisierten Serviceanfragen bis hin zu komplexen Abläufen, die ohne menschliches Zutun durchgeführt werden.

image

Google erweitert KI-Suche

Mit dem experimentellen KI-Modus entfernt sich Google noch weiter von der traditionellen Suche.

publiziert am 6.3.2025
image

Schweizer Banken verlieren bei Digitalisierung an Boden

Im globalen Digitalisierungsrennen fallen die hiesigen Banken laut einem Report weiter zurück. Dies macht sich in unübersichtlichen Apps und der mühsamen Kontoeröffnung bemerkbar.

publiziert am 6.3.2025
image

Scion vernetzt Schweizer Energieversorger

Der IT-Dienstleister Litecom baut zusammen mit dem Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE) und dem Scion-Entwickler Anapaya ein Sicherheitsnetz auf.

publiziert am 6.3.2025