Thomas Reitze, Managing Director von T-Systems Schweiz, an der Zukunftsarena in Bern. Foto: Philippe Jost / T-Systems Schweiz
T-Systems Schweiz hat in Bern aufgezeigt, welchen Einfluss die Technologie auf Unternehmen und Behörden hat. Dazu wurden verschiedene Lösungen präsentiert.
Im Stadion Wankdorf, wo die Berner Young Boys normalerweise ihre Fussballheimspiele austragen, fand am 9. September 2024 der Business Day der Zukunftsarena von T-Systems Schweiz statt. Während des ganzen Tages wurde über Digitalisierung und aktuelle Trends diskutiert sowie in verschiedenen Keynotes zu Künstlicher Intelligenz, Quantencomputing oder dem Metaverse referiert.
Jana Koehler eröffnete die Veranstaltung in der Loge des Stadions. Sie ist Co-Head AI Robotics Research Lab an der Hochschule Luzern und zuständig für die Weiterbildung im Bereich Künstliche Intelligenz und Big Data. In ihrer Rede erklärte die Forscherin, wie sich Unternehmen auf das KI-Zeitalter vorbereiten können und was in Zukunft noch von der Technologie zu erwarten ist.
"Jeder braucht heute KI. Was im privaten Alltag schon längst Tatsache ist, wird auch in der Arbeitswelt zur neuen Realität", sagte Koehler während ihrer Ansprache. Passend zur Lokalität führte sie als Beispiel den Fortschritt beim internationalen Robocup an. Dabei handelt es sich um ein Fussballturnier, bei dem Entwicklerinnen und Entwickler ihre Roboter gegeneinander antreten lassen. Videos aus den Jahren 2019 beziehungsweise 2024 zeigten dabei klar auf, wie viel besser Künstliche Intelligenz in dieser Zeit wurde. "Während die KI parat ist, ist es die Mechanik aber noch nicht", hielt Koehler fest. Dennoch sei "KI gekommen, um zu bleiben", sagte sie.
Jana Koehler bei ihrer Keynote. Foto: Philippe Jost / T-Systems Schweiz
Cloud statt Mainframes
Nach der Eröffnung wurden in verschiedenen Breakout-Sessions die Herausforderungen einzelner Branchen besprochen. Dabei nahmen kleinere Gruppen verschiedene Technologien und Use Cases genauer unter die Lupe. Es wurde aufgezeigt, wie datenschutzkonforme KI-Lösungen entwickelt oder Mainframes durch die Cloud abgelöst werden können.
Im "Public Innovation Lab" zeigte das Unternehmen seine Vision, wie die Digitalisierung der Verwaltung aussehen könnte. Dank Low-Code-Anwendungen sollen Prozesse bei Behörden künftig beliebig angepasst werden können, so dass ein stringentes Datenmanagement sowie durchgängige Prozessdigitalisierung und -automatisierung möglich werden, hiess es an einem der Vorträge.
Chatbot gegen Beschwerden
Der Nachmittag wurde von Ferri Abolhassan,der seit Januar 2024 als CEO von T-Systems International amtet, eröffnet. In seiner Keynote erklärte der Geschäftsführer der internationalen Gesellschaft, wie mit Künstlicher Intelligenz die digitale Transformation von Unternehmen vorangetrieben werden kann. Er zeigte auf, wo und wie die Technologie bei T-Systems heute schon zum Einsatz kommt.
Als Praxisbeispiel nannte er den hauseigenen Chatbot "Frag Magenta", der dem Unternehmen dabei geholfen habe, die Anzahl der Beschwerden um bis zu 80% zu reduzieren. So wurde die Anzahl der Beschwerden nach Angaben des Unternehmens innerhalb von acht Jahren von 6,5 Millionen auf 300'000 reduziert.
Ausbildung als Investition
Bei seinem Amtsantritt legte der CEO sein Augenmerk zudem auf die Zuverlässigkeit der angebotenen Services. "Keine Ausfälle und keine Beschwerden", laute eine seiner Prämissen, sagte er im Rahmen eines Medienroundtables gegenüber den anwesenden Journalisten.
Auch die Aus- und Weiterbildung seiner Mitarbeitenden ist dem CEO wichtig: "Wer in seine Angestellten und Systeme investiert, gewinnt mehr Kundschaft, kann so mehr Umsatz und Gewinn generieren und wieder neue Investitionen tätigen", erklärte Abolhassan. So soll ein positiver Kreislauf in Gang gesetzt werden, der dem Unternehmen bei weiterem Wachstum helfen soll.
Richtige Grösse
Thomas Reitze, Managing Director von T-Systems Schweiz, führte am Roundtable aus, dass T-Systems im Schweizer Markt trotz 460 Mitarbeitenden zwar nicht sehr bekannt sei. Das sieht der Schweizer Geschäftsführer aber nicht als Nachteil: "Wir sind gross genug, um die wichtigen Themen zu stemmen, aber gleichzeitig auch klein genug, um uns um den lokalen Markt zu kümmern."
Dem pflichtet auch Christine Knackfuss-Nikolic bei, die im März als CTO zum Unternehmen gestossen ist: "Wir sind nah genug dran für einen starken Kundenfokus, aber auch gross genug um zu skalieren", so die Technologieverantwortliche.
Seinen Vorteil sieht das Unternehmen auch in der eigenen Infrastruktur, hiess es beim Gespräch. T-Systems baut seine Systeme selber auf und führt auch die Migrationen eigenständig durch. Das dadurch erarbeitete Wissen helfe auch bei der Beratung der Kundschaft, denn die Nachfrage nach lokalen Plattformen – egal, ob in einer Private oder Public Cloud – steigt immer noch.