Kim Dotcom soll an die USA ausgeliefert werden

15. August 2024 um 12:52
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Illustration: Erstellt durch inside-it.ch mit Midjourney

Neuseelands Justizminister hat einen Auslieferungsbefehl gegen den Gründer des Filesharing-Dienstes Megaupload unterzeichnet. Doch Kim Dotcom will sich wehren.

Über zwölf Jahre ist es her, seit Megaupload eingestellt worden ist. Der Filesharing-Dienst verzeichnete in seinen Hochzeiten 50 Millionen Besucherinnen und Besucher pro Tag. Anfang 2012 schloss das US-Justizministerium Megaupload wegen Urheberrechtsverletzungen.
Gegen mehrere Hauptverantwortliche wurde Klage erhoben, darunter auch Gründer Kim Dotcom. Der Deutsche (Geburtsname: Kim Schmitz) war schon zuvor nach Neuseeland gezogen, wo das FBI im Zuge der Ermittlungen eine grosse Razzia auf seinem Anwesen durchführte. Dotcom kam in Untersuchungshaft, wurde gegen Kaution bald wieder freigelassen und lebte seither weiterhin in Neuseeland. Das Auslieferungsbegehren der USA blieb aber bestehen.

Schäden von über 500 Millionen Dollar

Jetzt hat der neuseeländische Justizminister Paul Goldsmith einen Auslieferungsbefehl für Dotcom unterzeichnet. "Ich habe alle Informationen sorgfältig geprüft und bin zu dem Schluss gekommen, dass Herr Dotcom an die USA ausgeliefert werden sollte, um sich dort einem Prozess zu stellen", sagte Goldsmith in einer Erklärung.
Die USA werfen dem Megaupload-Gründer massive Urheberrechtsverletzungen, Schäden von über 500 Millionen Dollar für die Unterhaltungsindustrie, Geldwäsche und organisierte Kriminalität vor. Kim Dotcom schrieb auf X: "Oops, keine Sorge, ich habe einen Plan." Er liebe Neuseeland und werde das Land nicht verlassen. Dotcom kann gegen die Auslieferung Berufung einlegen.
Ebenfalls wegen möglicher Urheberrechtsverletzungen geriet Megauploads damaliger Schweizer Konkurrent Rapidshare mit Hauptsitz in Baar ins Visier der Justiz. Im Januar 2021 wurden der Firmengründer Christian Schmid vom Zuger Strafgericht freigesprochen. Rapidshare war zu diesem Zeitpunkt allerdings schon seit sechs Jahren dicht. Nachdem die Firma ihr Geschäftsmodell mehrfach wegen Druck der Unterhaltungsindustrie anpassen musste, stellte sie Ende März 2015 ihren Dienst ein.

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