Kistler Gruppe auf SAP S/4Hana migriert

20. Dezember 2024 um 09:58
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Foto: Kistler Gruppe

Der Winterthurer Industriekonzern setzt seit Jahren auf das ERP des Weltmarktführers. Beim Wechsel auf die neue Version half das Beratungsunternehmen Wavestone.

Alle Unternehmen mit einem SAP-ERP stehen vor der Herausforderung, die steigenden Anforderungen an Effizienz und Innovation mit der vorhandenen ERP-Lösung weiterhin erfüllen zu können. Hinzu kommt, dass der Support für die bestehende Lösung in absehbarer Zeit ausläuft. Beides gilt auch für die Kistler Gruppe aus Winterthur.
Kistler ist nach eigenen Angaben der Weltmarktführer für dynamische Messtechnik zur Erfassung von Druck, Kraft, Drehmoment und Beschleunigung. Die Sensortechnologie des inhabergeführten Unternehmens kommt unter anderem in der Automobilentwicklung und Industrieautomation sowie in weiteren Branchen wie der Medizintechnik zum Einsatz.

SAP fester Bestandteil des Unternehmens

Das Ziel der Gruppe war es, das ERP-System auf eine zukunftsfähige Basis zu stellen, um die Wartung und Weiterentwicklung des Systems zu gewährleisten und die steigenden Anforderungen auch in Zukunft gut bewältigen zu können. Ein Wechsel zu einem anderen ERP-System oder eine komplette Neuimplementierung kam für Kistler nicht in Frage, da SAP fester Bestandteil des Unternehmens ist. So entschied sich Kistler für einen Brownfield-Ansatz, um das bestehende System möglichst effizient auf die neue SAP-Plattform zu migrieren.
Das Beratungsunternehmen Wavestone unterstützte Kistler bei der Planung und Umsetzung des Upgrade-Projektes. Gemeinsam mit dem Team von Kistler wurden das Projektmanagement, das Test- und Change-Management, die Modulberatung sowie die Anpassung der bestehenden kundeneigenen Zusatzentwicklungen an das neue Datenmodell aufgegleist.

Notwendige Migration

Die Investition in S/4Hana wurden durch die notwendigen technischen Anpassungen und die Integration in die bestehende Infrastruktur beeinflusst. Der Wechsel von SAP ECC auf S/4Hana war für Kistler eine notwendige Massnahme, um die Wartungssicherheit zu erhalten und auch in Zukunft von Weiterentwicklungen der SAP-Produktlinie profitieren zu können.
Das Implementierungsprojekt dauerte von März 2023 bis Juli 2024. Der Projektzeitplan für die Umstellung auf S/4Hana wurde auf der Basis der SAP-Activate-Methodik entworfen, erklärt Wavestone. Die Methodik biete eine klare Struktur und leite den Kunden durch die wesentlichen Phasen – von der Analyse und Vorbereitung über die Realisierung bis hin zur finalen Überführung und Optimierung des Systems.
Als Beratungsteam unterstützte Wavestone Kistler bei der Planung und Umsetzung aller Schritte, indem gemeinsam Testzyklen und Dry-Run-Konvertierungen geplant und ausgeführt wurden. Diese Methodik ermöglichte es, Risiken frühzeitig zu identifizieren und gezielt anzugehen.

Testing, Testing, Testing, Testing

Die grosse Testbereitschaft von Kistler war ein wesentlicher Erfolgsfaktor, führt Wavestone aus. Im Projektverlauf wurden mehrere umfangreiche Testphasen durchgeführt, die global koordiniert wurden, um die reibungslose Funktionalität an allen relevanten Standorten sicherzustellen.
Weiter hervorzuheben waren die vier Go-Live Dry Runs. Sie dienten dazu, das Gesamtsystem und die Schnittstellen vor dem Go-Live zu validieren und einen reibungslosen Cutover zu gewährleisten. Durch die intensive Vorbereitung konnte der eigentliche Cutover am Go-Live-Wochenende in der vorgegebenen Zeit von weniger als 57 Stunden erfolgreich abgeschlossen werden. Aufgrund dieser Erfahrungen empfehlen die Experten von Wavestone daher auch anderen Unternehmen, ausreichend Ressourcen und Zeit für umfassende Tests einzuplanen. Sie würden wesentlich zur Systemsicherheit beitragen und schliesslich den Projekterfolg sicherstellen.

Mitarbeiter allzeit involviert

Als weitere Erfolgsfaktoren benennt Wavestone die enge Partnerschaft und den offenen Austausch zwischen den Teams. Im Sinne eines erfolgreichen Change Managements sei bei Kistler von Anfang an auf die aktive Beteiligung der Mitarbeiter gesetzt worden. Durch die Einbindung in Arbeitsgruppen und die Möglichkeit, Feedback zu geben, konnten Kistler und Wavestone gemeinsam eine Vision für die Zukunft entwickeln.
Kistler plant nun, die Umgebung sukzessive um zusätzliche Module und Funktionalitäten zu erweitern.

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