Die Stadt Lausanne hat ihr Budget für das kommende Jahr vorgelegt. "Erneut sieht die Stadtverwaltung mit fast 325 Millionen Franken brutto für das Jahr 2025 eine hohe Investitionssumme vor", teilt der Stadtrat mit. Investiert werden soll vor allem in die Klimapolitik und Energie, aber auch in Bauten, Mobilität und Wasser. Ebenfalls mit einem hohen Posten von 20,3 Millionen Franken schlagen Investitionen in die IT-Infrastruktur zu Buche.
Diese Gesamtsumme beziehe sich aber nicht nur auf das Jahr 2025, betont die Stadt auf unsere Anfrage. "Einige projektbezogene Vorankündigungen beginnen im Jahr 2025, werden aber in den Folgejahren fortgesetzt, um die jeweiligen Projekte zu finanzieren."
Ausbau des digitalen Arbeitsplatzes
Eines dieser Projekte ist die städtische Digitalstrategie. Dabei gehe es um die Durchführung der Programme und Projekte, die in der IT-Strategie 2023-2027 vorgesehen sind. "Diese Projekte zielen auf übergreifende Modernisierungen ab, die die Geschäftslösungen unterstützen: Referenzdaten, DMS, Kartografie der Geschäftsprozesse usw.", erklärt der
kürzlich neu ernannte Lausanner IT-Chef Vincent Naïnemoutou gegenüber inside-it.ch.
Weiter im Fokus ist der digitale Arbeitsplatz. Dieser soll modernisiert werden. Dazu würden die Einführung von Tools für Zusammenarbeit und gemeinsame Nutzung, Fernarbeit, Mobilität sowie die Erneuerung der zugrunde liegenden Plattformen und Hardware gehören. Auch die Cybersecurity und der Datenschutz sollen laut Naïnemoutou erhöht werden. Ebenso würden Investitionen in das Netzwerk der Stadt sowie die Infrastruktur für das Hosting der Anwendungen und IT-Lösungen anstehen.
Peoplesoft in Lausanne seit 2004 im Einsatz
Vor zwanzig Jahren hat Lausanne Peoplesoft als ERP-Lösung in Betrieb genommen. Diese wurde im Laufe der Zeit durch zahlreiche weitere, eigenständige Tools für HR-Prozesse erweitert. Das habe dazu geführt, dass die ERP-Landschaft der Verwaltung sehr "verschachtelt" sei, hatte der Stadtrat 2023 erklärt. Ausserdem habe Oracle angekündigt, dass die aktuell von Lausanne verwendeten Version von Peoplesoft innerhalb eines Zeithorizonts von acht Jahren nicht mehr weitergeführt werde.
Die Investitionen sehen deshalb auch einen ERP-Wechsel vor. "Eine Modernisierung und der Ersatz des aktuellen HR-Informationssystems, das aus der Hauptsoftware Peoplesoft und mehreren Satellitenlösungen besteht", so Naïnemoutou. 2023 hatte die Stadt eine eigene Studie in Auftrag gegeben, welche den Markt und mögliche Lösungen sondieren sollte. Eine neue Beschaffung wurde aber bis jetzt noch nicht gestartet.
Ein letztes von der Stadt im Budget erwähntes, grösseres Projekt betrifft polizeiliche Informationssysteme. "Das Polizeikorps verfügt über ein intern entwickeltes Informationssystem, das ersetzt und modernisiert werden muss, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf der Mobilität liegt", erklärt IT-Chef Naïnemoutou dazu. Die Lösungen der Firma Xplain seien davon nicht betroffen.