Logitech will Folgen der US-Zölle abfedern

30. April 2025 um 10:08
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Ein Logitech-Gebäude in Cork, Irland. Foto: Logitech

Notwendige Preiserhöhungen könnten den Umsatz schmälern, aber gleichzeitig die Marge verbessern.

Logitech-CEO Hanneke Faber zeigt sich mit Blick auf die globale Handelspolitik relativ gelassen. "Wir sind zuversichtlich auch in diesen unsicheren Zeiten und wir werden die Folgen der US-Zölle gegenüber China abzuschwächen wissen", sagte sie an einer Videokonferenz.
Dies obwohl Logitech die ursprünglich an einem Investorentag im März formulierten Ziele für das neue Geschäftsjahr 2025/26 im April mit Hinweis auf die anhaltenden Unsicherheiten rund um die Zölle bereits wieder zurückgenommen hat.
Mit dem Jahresabschluss wurde nun aber ein neuer zahlenmässiger Ausblick zumindest für das erste Quartal 2025/26 geliefert. Demnach erwartet Logitech im Quartal von April bis Ende Juni einen Umsatz im Bereich von 1,10 bis 1,15 Milliarden US-Dollar, was einem Umsatzwachstum zwischen 1% und 6% entsprechen würde.
Die operative Marge dürfte laut Faber wegen der Zölle zwar etwas unter Druck kommen, dafür dürften sich die geplanten Preiserhöhungen positiv auswirken. "Wir werden die Preise teilweise erhöhen müssen", meinte sie dazu. Bei einem Teil der Produkte könne die Preiserhöhung zweistellig ausfallen, teils werden die Produkte gleich teuer bleiben und beim Rest dürfte die Wahrheit irgendwo dazwischen liegen."
"Wir wissen nicht, was die Politik weiter bringen wird und wir wissen auch nicht, wie sich das Vertrauen der Konsumenten und der Unternehmen entwickeln wird", sagte sie.

Breiter abgestützte Produktion

Logitech verfüge aber über eine global gut ausbalancierte Kundschaft und habe zuletzt viel in eine breiter abgestützte Produktion investiert. Ausserdem sieht die Logitech-Chefin weiteres Optimierungspotential bei den Kosten.
Logitech verfüge über verschiedene Mittel, um die Folgen der US-Zollpolitik einzudämmen, fügte sie an. So seien etwa schon vor April viele Produkte in Lager in den USA transportiert worden.
Ausserdem sei der Anteil der von China in die USA gelieferten Produkte gar nicht so hoch. "Wir erzielen rund 70% Prozent des Umsatzes global und rund 30% in den USA", erklärte sie. Von diesen 30% wiederum kamen zuletzt rund 40% aus China. Und dieser Anteil könnte bis Ende des Jahres auf 10% gesenkt werden.

Durchzogenes Schlussquartal

Der Umsatz von Logitech blieb im Schlussquartal des Geschäftsjahres 2024/25 stabil bei 1,01 Milliarden US-Dollar.
Der um Kosten für Übernahmen und Restrukturierungen bereinigte operative Gewinn (EBIT, Non-GAAP) ging hingegen um 16% auf 133 Millionen Dollar zurück. Logitech begründet dies mit höheren Ausgaben für die Schulden sowie strategischen Investitionen. Der Reingewinn sank um 9,5% auf 139,7 Millionen Dollar.
Im gesamten Geschäftsjahr 2024/25 erhöhte sich der Umsatz um 6% auf 4,55 Milliarden Dollar. Der Reingewinn stieg um 10% auf 739,9 Millionen Dollar.

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