

Luzern zahlt nochmals halbe Million an alten Schulsoftware-Anbieter
20. Juni 2023 um 09:01Weil sich die Einführung einer neuen Administrationssoftware nach einem Projektdebakel verzögert, kriegt PMI erneut Geld. Deren Software braucht ein Update.
Die Stadt Luzern bezahlt nochmals knapp 490'000 Franken an den alten Anbieter PMI Projektmanagement & Informatik, weil sich die Einführung einer neuen Schulsoftware verzögert. Nach einem Abbruch und einer Neuaufgleisung des Einführungsprojekts wird eine neue Administrationssoftware erst ab 2025 gestaffelt eingeführt. Bis dahin läuft Scolaris von PMI weiter, allerdings braucht es ein Update auf die Version 5.
Das Geld fliesst ohne Ausschreibung an PMI. Der Auftrag ergeht freihändig, weil ein Wechsel des Anbieters erhebliche Schwierigkeiten bereiten und substanzielle Mehrkosten mit sich bringen würde, heisst es in der Absichtserklärung zum Zuschlag, die auf der Plattform Simap publiziert wurde.
Projektabbruch führt zu deutlichen Mehrkosten
Anfang Februar 2022 hatte der Kanton Luzern die Einführung der Schuladministrationssoftware Educase gestoppt. Das Scheitern des Projekts rief die Aufsichts- und Kontrollkommission (AKK) des Luzerner Kantonsrats auf den Plan, die einen Schaden von 950'000 Franken für den Kanton eruierte. Nicht bekannt ist, was der Abbruch die Gemeinden gekostet hat. Mit der für das Projekt zuständigen Firma Base-Net Education konnte sich der Kanton gütlich einigen, sie hat den Betrieb mittlerweile eingestellt.
Luzern setzt mit der Firma CM Informatik das Nachfolgeprojekt "StabiLU" um: Die Software wird erst eingeführt, wenn der Pilot erfolgreich abgenommen wurde, frühestens Mitte 2025. Die Gesamtkosten für Einführung und den Betrieb belaufen sich auf gut 7,1 Millionen Franken, gab der Kanton bekannt. Darin enthalten sind Projektkosten, Software-Lizenzen, Dienstleistungs- und Betriebskosten über 10 Jahre.
CM Informatik ist nach eigenen Angaben Marktführer im Schulsoftware-Bereich. Die Schwerzenbacher Firma hatte im Frühling 2022 die PMI Projektmanagement & Informatik übernommen, die nun von Luzern den freihändigen Zuschlag für den Weiterbetrieb der Schulsoftware erhält.
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