Die beiden US-Unternehmen IBM und Meta haben eine globale "AI Alliance" initiiert. Zum Start sind über 50 Unternehmen und Organisationen dabei. Die Allianz wolle sich für die verantwortungsvolle Entwicklung von KI-Technologien einsetzen, so eine Mitteilung.
Fortschritte im KI-Bereich führten zu neuen Möglichkeiten, die die Art und Weise, wie wir arbeiten, leben, lernen und miteinander umgehen, verbessern können. Um ein breites Spektrum von KI-Forschern, -Entwicklern und -Anwendern mit den nötigen Informationen und Werkzeugen auszustatten, seien Offenheit und Transparenz unerlässlich, begründen die Allianzmitglieder ihren Schritt. Eine engere Zusammenarbeit werde der Community helfen, Innovationen schneller voranzutreiben und Risiken zu erkennen, bevor ein Produkt auf den Markt gebracht werde.
Auch Schweizer Gründungspartner an Bord
Viele der Mitglieder der Allianz sind Unternehmen, die über eigene KI-Produkte verfügen, aber Schwierigkeiten haben, mit der Aufmerksamkeit mitzuhalten, die OpenAI und sein Investitionspartner Microsoft auf sich ziehen. Die Abwesenheit dieser beiden Unternehmen auf der Mitgliederliste fällt auf.
Zur AI Alliance gehören neben IBM und Meta weitere altbekannte Hard- und Softwarehersteller, darunter Dell, Oracle, Servicenow, Red Hat sowie AMD und Intel. Ebenfalls angeschlossen haben sich die KI-Spezialisten Hugging Face, Fast.ai, Stability AI und Together AI.
Zu den weiteren Gründungsmitgliedern gehören eine Reihe von Universitäten, Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Dazu zählen aus der Schweiz die ETH Zürich, die EPFL sowie das Cern.
Gemeinsam mit der EPFL will die ETH Zürich im Rahmen der
Swiss AI Initiative die Entwicklung und Nutzung von vertrauenswürdigen KIs in der Schweiz voranbringen. Zum Beitritt zur globalen Allianz sagt Martin Vechev, wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Computer Science, AI and Technology (INSAIT) der ETH: "INSAIT freut sich, der AI Alliance beizutreten und dabei zu helfen, den Weg zu einer transparenteren, offeneren, sicheren und vertrauenswürdigen KI zu ebnen."
Die Schwerpunkte der AI Alliance
Die AI Alliance wolle sich darauf konzentrieren, eine offene Gemeinschaft zu fördern und Entwicklerinnen und Forschern die Möglichkeit zu geben, verantwortungsvolle Innovationen in der KI zu beschleunigen. Dabei wolle man Vertrauen, Sicherheit, Vielfalt und wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit sicherstellen.
Laut der Mitteilung hat sich die Allianz mehrere Schwerpunkte gesetzt. Dazu gehören:
- Die Entwicklung von Benchmarks und Bewertungsstandards sowie die Erstellung eines Katalogs an geprüften Tools, mit denen die Sicherheit und Vertrauenswürdigkeit von Systemen überprüft werden können.
- Die Förderung offener Foundation Models, einschliesslich multimodaler und wissenschaftlicher Modelle, die dazu beitragen könnten, Herausforderungen in den Bereichen Klima oder Bildung zu begegnen.
- Weltweiter Aufbau von KI-Skills und -Forschungsinitiativen.
- Die Entwicklung von Bildungsinhalten und -ressourcen, um den öffentlichen Diskurs und politische Entscheidungsträger über Vorteile und Risiken zu informieren.
Die Allianz wolle Unternehmen und Organisationen zusammenbringen, die innovativ seien, aber nicht so sehr im Rampenlicht stehen wie OpenAI, so Darío Gil, Director von IBM Research, zum
'Wall Street Journal' (Paywall). "Ehrlich gesagt waren wir mit den Diskussionen und der Debatte über KI insgesamt im letzten Jahr etwas unzufrieden", ergänzt Gil. "Wir hatten nicht das Gefühl, dass sie die Vielfalt des Ökosystems widerspiegelt, das diesen KI-Moment ermöglicht."