Meta stellt Tool zur Aufdeckung von Desinformation ab

15. August 2024 um 13:21
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Illustration: Erstellt durch inside-it.ch mit Midjourney

Der Entscheid, getroffen weniger als drei Monate vor den US-Wahlen, überrascht. Der Konzern muss sich entsprechende Kritik gefallen lassen.

Seit 2016 setzte Meta ein Tool namens Crowdtangle ein und schuf damit eine gewisse Transparenz darüber, zu welchen Themen Nutzerinnen und Nutzer auf Facebook und Instagram posteten oder worüber sie debattierten. Forschende, Journalistinnen und Journalisten nutzen es unter anderem dafür, Ursprüngen von Falschinformationen, Hoaxes oder Verschwörungstheorien auf den Grund zu gehen.

Meta kassiert Kritik für den Entscheid

Speziell im Vorfeld von Wahlen lieferte Crowdtangle immer wertvolle Informationen zum Aufkommen von Fakenews oder Manipulationen. Dennoch hat Meta nun, weniger als drei Monate vor den US-Wahlen, entschieden, das Tool zum 14. August einzustellen. Dies teilt der Konzern selbst mit, ohne allerdings den Schritt zu begründen.
Verschiedene Organisationen kritisieren Meta für den Entscheid. Unter anderem forderte die Mozilla Foundation den Konzern dazu auf, das Aus von Crowdtangle zurückzunehmen oder das Vorhaben wenigstens für sechs Monate zurückzustellen. Auch von der EU-Kommission und einer Gruppe von US-Senatorinnen und -Senatoren gabs laut dem US-Radionetzwerk 'NPR' Kritik.

Facebook schränkt Zugriff für Forschende massiv ein

Auf Anfrage des Senders verwies Meta auf ein neues Tool Meta Content Library. Laut einem aktuellen Blogpost des Unternehmens sei dieses umfassender und biete ein besseres Bild davon, was auf seinen Plattformen passiert. Im Unterschied zu Crowdtangle schränkt Meta aber den Zugang zum neuen Tool ein. Laut 'NPR' müssen sich Forschende für den Zugriff darauf bewerben. 'Engadget' schreibt, dass nur noch "einigen Hundert" Forschenden der Zugriff gestattet worden sei und Journalistinnen und Journalisten könnten sich nicht einmal mehr bewerben.
Das Magazin zitiert Alice Marwick, leitende Forscherin am Center for Information Technology and Public Life der University of North Carolina, mit den Worten: "Plattformbetreiber haben keinen Vorteil, wenn sie Forschende mit ihren Daten arbeiten lassen." Diese würden oft Dinge finden, die nicht zum Bild der Plattform passen würden, "das sie gerne hätten und das sie uns glauben machen wollen".

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