Microsoft begnügt sich trotz seines Milliardeninvestments in den ChatGPT-Erfinder OpenAI laut Medienberichten mit einer Rolle im Hintergrund. Dies könnte auch damit zusammen hängen, dass Regulierer weltweit verstärkt die Investments grosser Technologiefirmen in Startups prüfen, die sich mit KI befassen.
Microsoft gab seinen Platz als "Beobachter" im Verwaltungsrat von OpenAI auf, berichtet unter anderem die
'Financial Times'. Apple werde eine ähnliche Position gar nicht erst antreten, heisst bei der US-Zeitung mit Berufung auf informierte Personen.
Der
iPhone-Hersteller will es künftig ermöglichen, von seinen Geräten aus einfacher auf ChatGPT zugreifen zu können. Damit sollte laut Medienberichten eine Beobachterrolle für den iPhone-Konzern im OpenAI-Aufsichtsgremium verbunden sein.
Sorge um Milliarden-Investition
Kartellwächter in der EU und den USA untersuchen derzeit die Partnerschaft zwischen Microsoft und OpenAI. Dies ist Teil einer verstärkten Aufmerksamkeit für den Wettbewerb in dem schnell wachsenden KI-Geschäft.
Unter anderem die Chefin der US-Wettbewerbsaufsicht FTC, Lina Khan, macht sich Sorgen, dass Tech-Riesen durch Partnerschaften mit KI-Start-ups sich auch hier schnell eine dominierende Rolle verschaffen könnten.
Gegenüber dem
'Wall Street Journal' sagt OpenAI, man verfolge "einen neuen Ansatz zur Information und Einbindung wichtiger strategischer Partner wie Microsoft und Apple und Investoren. OpenAI werde regelmässige Stakeholder-Treffen veranstalten, "um den Fortschritt unserer Mission zu teilen und eine stärkere Zusammenarbeit in den Bereichen Sicherheit und Schutz zu gewährleisten", fügte die Sprecherin hinzu.
Nachwehen von Führungschaos
Microsoft hatte im vergangenen Jahr die Rolle eines Beobachters im
Verwaltungsrat von OpenAI übernommen, nachdem es durch den
kurzfristigen Rauswurf des Vorstandsvorsitzenden Sam Altman durch den Verwaltungsrat zu einem Führungschaos gekommen war. Altman wurde zwar schnell wieder zurückgeholt – doch Microsoft sah sein Investment gefährdet und wollte Absicherungen. Mit dem Posten im Verwaltungsrat war kein Stimmrecht verbunden.
Der neu formierte Verwaltungsrat habe in der Zeit Fortschritte gemacht, das Unternehmen entwickele sich in die richtige Richtung, schrieb Microsoft-Manager Keith Dolliver den Berichten zufolge in einem Brief an OpenAI. Microsofts Position in dem Gremium sei daher "nicht mehr nötig".