Nachdem Elon Musk Twitter Anfang November übernommen hatte, wurde fast sofort die Hälfte der Belegschaft vor die Tür gesetzt.
Rund 3700 Angestellte sollen ihren Job verloren haben. Jetzt erfolgt die nächste Entlassungswelle, wie US-Medien berichten.
Diesmal trifft es Freelancer und Auftragnehmer. Gestern Sonntag, 13. November, sei ihnen "ohne Vorwarnung" gekündigt worden. Ihre Zugänge zu Slack und anderen Arbeitssystemen seien gesperrt worden. Dies gehe aus internen Mitteilungen hervor, schreibt
'CNBC'.Auswirkungen auf technische Infrastruktur
Laut dem Journalisten Casey Newton von 'Platformer' seien 4400 der insgesamt 5500 Auftragsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter weltweit entlassen worden. Diese hätten zu Teams gehört, die für die Moderation von Inhalten, die Technik, Immobilien und Marketing zuständig waren. Auch ihre Vorgesetzten im Unternehmen selbst seien nicht vorab informiert worden. Laut Newton fürchten die (noch verbleibenden) Twitter-Mitarbeitenden, dass die neueste Entlassungswelle "signifikante Auswirkungen" auf die Moderation von Inhalten und zentrale Infrastrukturdienste haben werde, "die Twitter am Laufen halten".
Wie
'Axios' berichtet, habe Twitter auch sein gesamtes Kommunikationspersonal abgebaut. Auf Medienanfragen würde nicht mehr reagiert. Letzte Woche hatte das Unternehmen schon
wichtiges Sicherheitspersonal verloren: CISO, Chief Privacy Officer und Chief Compliance Officer wurde gekündigt oder sie warfen von sich aus den Bettel hin.
Streit um Fake-Accounts
Elon Musk hat sich derweil nach dem Chaos um täuschend echt aussehende Fake-Accounts eine scharfe Warnung eines einflussreichen US-Senators eingehandelt. "Bringen Sie Ihre Unternehmen in Ordnung. Oder der Kongress wird das erledigen", schrieb der Demokrat Ed Markey am Sonntag nach einem verbalen Schlagabtausch mit Musk bei Twitter.
Musk hatte gesagt, dass aus seiner Sicht die Authentifizierung durch Bezahldienste und App-Plattformen vor einem Missbrauch des neuen Systems schützen sollte. Doch zahlreiche Nutzer hielt es nicht davon ab, 8 Dollar auszugeben, um mit Verifikations-Häkchen versehene Fake-Accounts von Prominenten und Unternehmen anzulegen.
Es traf unter anderem Sportstars, den Pharmakonzern Eli Lilly und den Früchtekonzern Chiquita. Twitter setzte die Abo-Funktion zum Wochenende aus. Sie solle voraussichtlich erst Ende der Woche wieder freigeschaltet werden, schrieb Musk. Bereits auf diese Weise vergebene Häkchen werden aber weiterhin angezeigt.