

Nationalrat verlangt Analysezentrum für Krypto-Betrugsfälle
8. Juni 2022 um 09:02Ein nationales Zentrum soll Kryptowährungen analysieren und Transaktionen, etwa bei Lösegeldzahlungen, verfolgen.
Ein nationales Analysezentrum soll künftig helfen, Lösegeldzahlungen und andere Betrugsfälle im Bereich der Kryptowährungen aufzuklären. Dieser Meinung ist der Nationalrat. Der Bundesrat muss nun eine schweizweit einheitliche Struktur prüfen.
Die grosse Kammer hat am Mittwoch mit 98 zu 72 Stimmen ein entsprechendes Postulat seiner sicherheitspolitischen Kommission (SIK-N) an die Regierung überwiesen. Ziel ist es, dass die Strafverfolgungsbehörden des Bundes sich in enger Zusammenarbeit mit den kantonalen Behörden Technologie beschaffen, die notwendig ist, um Kryptowährungen zu analysieren und Transaktionen in Blockchain-Systemen zurückzuverfolgen.
Kommissionssprecher Thomas Rechsteiner (Mitte/AI) wies darauf hin, dass solche Analysen komplex und kostspielig seien und deshalb auch die Fähigkeiten namentlich von kleineren Kantonen überstiegen. Die Angriffe auf Firmen würden immer professioneller und seien gut organisiert. Das Blockchain-Gesetz reiche zur Bekämpfung krimineller Machenschaften nicht aus.
Eine Minderheit um SVP-Nationalrat Thomas Hurter (SH) stellte sich erfolglos gegen den Prüfauftrag. Effiziente Strukturen gegen Cyberangriffe würden beim Bund und bei den Kantonen bereits aufgebaut, hiess es.
"Die Analyse der Geldflüsse in Kryptowährung gehört heute bei den Ermittlungen der Kantone und des Bundes zum Alltag", schrieb der Bundesrat. Eine Zentralisierung ergäbe aus seiner Sicht nur dann einen Sinn, wenn das gesamte Strafverfolgungssystem in der Schweiz überdacht würde.
Loading
Das ÜPF-Überwachungssystem ist bereits im Einsatz und kann neue Tricks
Seit August nutzen Kapos und das Fedpol das neue System FLICC, wie inside-it.ch erfahren hat. Es soll Überwachungstypen aus der laufenden VÜPF-Revision unterstützen können. Diese sind hoch umstritten.
Wird eine Millionenbusse gegen Intel nach 14 Jahren doch noch rechtskräftig?
Eine Busse der EU-Kommission hat sich zum epischen Rechtsstreit entwickelt. Jetzt hat die EU die Summe festgelegt.
Microsofts 69-Milliarden-Deal ist fast im Ziel
Nachdem die Wettbewerbshüter rund um den Globus die Übernahme von Activision durch Microsoft zunächst blockiert hatten, geben sie nun nach und nach ihr Okay.
Podcast: Die Meldepflicht bei Cyberattacken kommt
Betreiber kritischer Infrastrukturen müssen dem NCSC künftig Cyberangriffe melden, Schwachstellen allerdings nicht. Im Podcast rollen wir das politische Hin und Her auf.