Die Informatik der Stadtberner Volksschulen soll für fast 22 Millionen Franken erneuert und weiterentwickelt werden. Der Gemeinderat hat einen entsprechenden Investitionskredit an den Stadtrat weitergeleitet.
Im Zentrum des Projekts steht die Beschaffung neuer Geräte für Schulkinder und Lehrkräfte, wie Bildungsdirektorin Franziska Teuscher (Grünes Bündnis) vor Medien sagte. Die bestehenden Geräte würden bald das Ende ihrer Lebensdauer erreichen und müssten ersetzt werden.
Bei der Auswahl der Software werde weiterhin auf bewährte Standardprodukte gesetzt, konkret gemeint damit ist Microsoft Office. Generell verzichte man auf "Experimente", versicherte Teuscher: "Es ist keine Revolution, sondern eine Weiterentwicklung."
Notebooks ab der 7. Klasse
Von den budgetierten 21,76 Millionen Franken sollen rund zwei Drittel in den Ersatz der Hardware investiert werden, wie Programmleiterin Luzia Annen ausführte. Ziel sei es, die Geräte ab dem Schuljahr 2025/26 zu erneuern.
Das bedeutet konkret, dass Lehrpersonen sowie Mitarbeitende der Tagesstrukturen bei Bedarf künftig für administrative Arbeiten mit Notebooks ausgestattet werden. Im Unterricht arbeiten die Lehrpersonen weiterhin mit iPads, ebenso wie die Schulkinder ab der 3. Klasse.
Schülerinnen und Schüler ab der 7. Klasse wiederum sollen künftig nicht mehr iPads, sondern Notebooks erhalten. Auch die Ausstattungen in Schulzimmern in Form von Beamern und digitalen Wandtafeln werden mit dem Kredit abgedeckt.
Was die Anpassungen bei den Schülerinnen und Schüler betrifft, stütze man sich auf Rückmeldungen aus den Schulen, sagte Annen. Generell liege ein grosser Fokus auf der Beteiligung und Vernetzung der Nutzerinnen und Nutzer.
So ist das letzte Drittel des Kredits für "Beteiligungs- und Befähigungsmassnahmen" sowie externe Unterstützungsleistungen vorgesehen. Allein 1,3 Millionen Franken sollen in Schulungsmassnahmen fliessen.
Besserung nach Debakel?
Im Januar 2023 hat der Stadtrat für die Weiterentwicklung der Schulinformatik einen Projektierungskredit in der Höhe von rund 2,5 Millionen Franken gesprochen. Seither habe man etwa das Projekt "Digitaler Wandel in der Schule" ins Leben gerufen. In diesem Rahmen erarbeiten Lehrpersonen, Spezialistinnen und Spezialisten sowie Schulleitungen Grundlagen für die Weiterentwicklung der Schulinformatik.
Gemeinsame Verantwortung gefordert
Aus dem Vorgängerprojekt habe die abtretende Gemeinderätin Franziska Teuscher insbesondere punkto Projektmanagement Lehren gezogen, wie sie ausführte. Die Zusammenarbeit innerhalb der Verwaltung sei entscheidend, "es muss eine gemeinsame Verantwortung sein". Sie zeigte sich überzeugt, dass das neue Programm keine Probleme und Mehrkosten verursachen wird.
Der Stadtrat wird das Kreditgeschäft voraussichtlich in der kommenden Herbstsession behandeln. Anschliessend soll die Berner Stimmbevölkerung im Februar 2025 über den Kredit entscheiden können.