Oberstes US-Gericht setzt Schluss­punkt im Streit von Apple und Epic

17. Januar 2024 um 10:17
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Foto: James Yarema / Unsplash

Apple muss in den USA eine Lockerung der Regeln in seinem App Store akzeptieren. Eine Änderung, die den iPhone-Konzern viel Geld kosten könnte.

Der langjährige Rechtsstreit zwischen Epic Games und Apple steht vor dem Ende: Das oberste Gericht in den USA, der US Supreme Court, hat Anträge beider Unternehmen abgelehnt. Damit tritt ein früheres Urteil in Kraft. Dieses sieht vor, dass App-Anbieter ihre Nutzer beim Kauf von digitalen Services zu Bezahlmethoden ausserhalb von Apples Download-Plattform leiten dürfen.
Apple kassiert eine Gebühr von 15 bis 30% des Kaufpreises beim Erwerb von Apps, Abonnements und digitaler Inhalte über seinen Store. Wenn Entwickler ihre Nutzer direkt zu Bezahlwegen ausserhalb der Plattform leiten, kann dem Konzern zumindest ein Teil dieser Erlöse entgehen.
Die Gerichtsentscheidung ist eine Folge des jahrelangen Streits zwischen dem Spielentwickler Epic Games ("Fortnite") und Apple. Epic wollte die Abgabe von bis zu 30% umgehen und griff dafür zu einem Trick: In den App Store wurde eine Version der Anwendung durchgeschleust, mit der Nutzer virtuelle Artikel auch an Apple vorbei kaufen konnten. Apple verbannte "Fortnite" wegen des Regelverstosses aus dem App Store. Epic warf Apple daraufhin unfairen Wettbewerb vor.
Am Ende verlor Epic vor Gericht in fast allen Punkten – und Apple kann "Fortnite" weiterhin aus seinem App Store ausschliessen. Die Regeländerung bei den Hinweisen auf externe Bezahlwege war der einzige Wermutstropfen für Apple. Die Richter begründeten ihre Aufforderung mit einem Verstoss des Konzerns gegen kalifornische Wettbewerbsbestimmungen. Auch Epic war vor das Oberste Gericht gezogen und wurde ebenfalls abgewiesen.
Zugleich stehen die App-Store-Regeln von Apple auch im Visier europäischer Regulierer. Am 7. März soll der Digital Markets Act (DMA) greifen, der unter anderem die Öffnung grosser Plattformen für App Stores anderer Anbieter vorschreibt. Apple wehrt sich dagegen und verweist unter anderem auf Sicherheitsüberlegungen.

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