Obwalden beschliesst Digitalstrategie

9. Juli 2024 um 07:41
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Gemeinde Sarnen in Obwalden. Foto: Roland Zumbühl / Picswiss unter CC BY-SA 3.0

Die Obwaldner Regierung will mit der Digitalisierung vorwärts machen und spricht dafür 11,5 Millionen Franken. Kernstück ist eine digitale Plattform für Kanton und Gemeinden.

Der Regierungsrat des Kantons Obwalden hat zuhanden des Kantonsrats eine Digitalstrategie ausgearbeitet. Er begründete den Schritt in einer Mitteilung mit der tiefgreifenden Veränderung der Arbeitswelt, welche die neuen Technologien verursachten.
Im Bericht zur Strategie hielt der Regierungsrat fest, dass Obwalden "bereits heute in vielen Bereichen sehr digital unterwegs" sei. Dennoch brauche es für die weitere Entwicklung eine Strategie, die über einzelne Projekte hinausgehe und alle Bereiche zusammenhängend umfasse.

Einfachen digitalen Zugang ermöglichen

Der Regierungsrat erarbeitete die Digitalstrategie 2025 bis 2028 zusammen mit dem Informatikleistungszentrum Obwalden und Nidwalden (ILZ). Ziel sei es, der Bevölkerung und den Unternehmen Obwaldens einen einfachen Zugang zu digitalen Dienstleistungen zu ermöglichen, teilte er mit. Es würden deswegen Geschäftsprozesse digitalisiert und die Digitalisierung weiter in der Verwaltung verankert.
Wenn möglich, sollen die Dienstleistungen der Verwaltungen künftig digital und rund um die Uhr verfügbar sein. Kernstück der elektronischen Verwaltung sei die "OW-Plattform", teilte der Regierungsrat mit.
Darüber soll auf alle digitalen Dienstleistungen von Kanton und Gemeinden zugegriffen werden können. Heute bietet die öffentliche Hand laut dem Bericht des Regierungsrats ihre digitalen Dienstleistungen über getrennte Zugänge an. In Zukunft solle es für die Kundschaft nur noch einen einzigen Zugang geben.

Laufender Ausbau

Sobald die Plattform erstellt ist, sollen die verschiedenen Dienstleistungen mit ihr verknüpft werden. Das Angebot an digitalen Dienstleistungen könne somit laufend ausgebaut werden, verspricht der Bericht.
Der Regierungsrat wies in der Mitteilung aber auch darauf hin, dass dem Nutzen der digitalen Transformation auch erhebliche Kosten gegenüber stünden. Er rechnet in den kommenden vier Jahren mit Aufwendungen von 11,5 Millionen Franken. Es müsse deswegen jeweils zwischen Kosten und Nutzen abgewogen werden, erklärte der Regierungsrat. Bei der gewählten Strategie handle es sich um einen pragmatischen, auf die Bedürfnisse Obwaldens abgestimmten Weg.

Neue Stelle nötig

Obwalden wird zusätzliche personelle Ressourcen benötigen, um die Strategie umzusetzen. Das E-Government ist dem Finanzdepartement zugeordnet. Für ein Vorhaben in der geplanten Grössenordnung fehlten dazu aber das Personal und das Fachwissen, so der Regierungsrat.
Der Kantonsrat wird voraussichtlich Ende Oktober von der Strategie Kenntnis nehmen können. Die zusätzliche Stelle soll mit dem Budget 2025 dem Parlament beantragt werden.

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