Der Softwarekonzern Oracle hat im 4. Quartal seines abgelaufenen Geschäftsjahres 2023 die Erwartungen der Analysten übertroffen. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um 17% auf 13,8 Milliarden Dollar, der Reingewinn um 4% auf 3,32 Milliarden Dollar. Oracle übertraf damit die Erwartungen der Analysten.
Für das gesamte Geschäftsjahr erreichte der Überflieger im Datenbankmarkt einen Umsatz von 50 Milliarden Dollar, 18% mehr als noch im Jahr davor. Der Gewinn stieg um 27% auf 8,5 Milliarden Dollar.
Für die Gewinnsteigerung sind unter anderem die stark gestiegenen Cloud-Umsätze verantwortlich. Im letzten Quartal wuchsen sie um 54% auf 4,4 Milliarden Dollar. Gleichzeitig konnte Oracle laut CEO Safra Catz die Betriebskosten durch eine neue Architektur der Cloud-Infrastruktur senken.
Der Hauptgrund für den verbesserten Unternehmenserfolg, so die Oracle-Chefin, sei aber eine Kulturänderung beim Softwareriesen. Umschreiben könnte man diese Kulturänderung mit: "Wir sind jetzt viel lieber zu den Kunden."
Der neue, nette Softwareriese
Catz erklärte in Gesprächen mit Analysten, dass man nun "total auf den Erfolg der Kunden fokussiert" sei. Ein Teil dieser Neuerung sei die Schaffung der Abteilung für "Customer Success Services" (CSS). Diese suche zusammen mit Kunden nach Möglichkeiten, um das meiste aus ihren Oracle-Investitionen herauszuholen.
Was genau früher weniger gut war, führte Catz nicht aus. Von Kundenorientierung hat Oracle schon vor Jahren geredet - welcher IT-Anbieter tut das schon nicht. Viele Kunden empfanden den Einsatz von Oracle-Software aber als eine Art notwendiges Übel. Man erhielt gute, stabile Software, die zudem in einigen Bereichen schlicht Standard war. Gleichzeitig galten die Oracle-Produkte als sehr teuer und viele Kunden mussten sich mit den berüchtigten Oracle-Lizenz-Audit-Teams herumschlagen, die sicherstellen sollten, dass keiner zu billig wegkommen konnte.