Oracle lässt Kunden KI-Agenten bauen

28. März 2025 um 13:03
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Natalia Rachelson Group Vice President, Cloud Applications Development Oracle. Foto: zVg

AI Agent Studio ermöglicht die Entwicklung eigener KI-Agenten innerhalb der Fusion-Apps. "Wie viel menschliche Kontrolle Sie wünschen, bleibt Ihnen überlassen", sagt Oracle-Schweiz Manager Jean-Marc Pfammatter.

Oracle hat "Oracle AI Agent Studio" für seine Fusion Cloud Applications angekündigt. Die Plattform ermöglicht es Kunden, bestehende KI-Agenten zu erweitern und eigene zu erstellen. Hinzu kommen Tools, um die Agenten bereitzustellen und zu verwalten.
"KI-Agenten sind die nächste Evolutionsstufe von Unternehmensanwendungen", so Steve Miranda, Executive Vice President of Applications bei Oracle, in einer Mitteilung. Die neue Plattform erlaube es Kunden, Agenten zu erstellen und für die End-to-End-Automatisierung von Geschäftsprozessen zu orchestrieren. An einer Veranstaltung des Herstellers in Zürich ergänzte Natalia Rachelson, Group VP Cloud Applications Development: "Über die Zeit werden Sie eine Reihe von Agenten haben, die im Hintergrund arbeiten, während Sie sich auf den Ausbau Ihres Geschäfts konzentrieren können." Oracle betont, dass Kundendaten nicht für das Training von KI verwendet und auch Prompts nicht geteilt würden.
Es bleibe den Anwendern überlassen, wie viele menschliche Kontrollen sie wünschen, ergänzte Jean-Marc Pfammatter von Oracle Schweiz. Anwender könnten entscheiden, welche Arbeitsschritte von Mitarbeitenden kontrolliert respektive ausgeführt und welche Schritte ein KI-Agent autonom erledigen soll. Wie lange Unternehmen einen "Human in the Loop" wollen, könne er nicht sagen. "Die Tendenz ist wohl, dass man den KI-Agenten mehr vertrauen kann, wenn man mehr Erfahrungswerte hat", so Pfammatter im Gespräch mit inside-it.ch. "Aber ich bin überzeugt, dass es für grosse Entscheidungen mit grosser Tragweite noch sehr, sehr lange den 'Human in the Loop' brauchen wird."
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Jean Marc Pfammatter, Swiss Applications Leader (links), im Gespräch mit Kunden. Foto: Oracle
Mit dem Einsatz von KI müsse auch ein Kulturwandel einhergehen. Menschen müssten sich an die Nutzung von KI gewöhnen, so Pfammatter, gefragt nach den Herausforderungen beim Einsatz von KI und KI-Agenten. Als zweite nennt er die Identifikation der richtigen Use Cases. "Wie stellen wir fest, welchen Mehrwert wir durch eine Umsetzung der KI-Initiative erreichen können?"

Schnittstellen zu Drittapplikationen und anderen Agenten

AI Agent Studio ist laut Oracle für Fusion-Kunden ohne zusätzliche Kosten verwendbar. Die native Integration stelle sicher, dass die unternehmensspezifische Geschäftslogik in automatisierten Workflows erhalten bleibe und auch Sicherheitskonfigurationen und Zugriffskontrollen eingehalten werden, ohne dass diese neu definiert werden müssten, heisst es vom Anbieter weiter. Die Plattform beinhaltet daneben Tools zum Testing und für die Validierung.
In Studio sind verschiedene LLMs integriert, darunter Llama und Cohere, die für Fusion Applications optimiert seien. Kunden könnten aber auch eigene LLMs verwenden. Eine API ermögliche die Anbindung von Drittsystemen, beispielsweise um den Versand einer E-Mail auszulösen. Ausserdem könnten in AI Agent Studio entwickelte Agenten mit Agenten anderer Anbieter zusammenarbeiten, um mehrstufige Prozesse abzuschliessen, schreibt das Unternehmen.

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