Wie
'Le Temps' berichtet, wird
Pascal Eichenberger, bisher CEO des Schweizer Buchhaltungs- und Fakturierungssoftware-Anbieters Winbiz, das Unternehmen verlassen. Wie mehrere Quellen gegenüber der Zeitung bestätigten, hat der Chef seine Belegschaft persönlich über seinen Abgang informiert. Winbiz wurde im November 2022 durch einen
Cyberangriff auf den Berner Hosting-Anbieter Infopro beeinträchtigt.
Während der Hoster Anfang Dezember
wieder betriebsfähig war, dauerten die Probleme bei Winbiz länger an. Auch wurde das Unternehmen von zahlreichen Kunden und Partnern für seinen Umgang mit den Folgen des Hacks kritisiert. Rund 8800 Benutzer, hauptsächlich KMU und Treuhänder, waren von der Abschaltung der Server nach der Cyberattacke betroffen.
In der Kritik stand vor allem die langsame Wiederherstellung des Systems nach dem Vorfall. Nach Ansicht diverser Beobachter sei dies auf einen Mangel an Antizipation zurückzuführen, schreibt 'Le Temps'. Zwischen November und Januar sammelte die Zeitung nach eigenen Angaben zahlreiche Meldungen, die eine chaotische Situation beim Anbieter beschrieben.
Im Februar hätten sich einige Nutzende bei der Zeitung darüber beschwert, dass Winbiz trotz eingeschränkter Leistung den vollen Preis in Rechnung stellte. Dabei seien aber bestimmte Dienste seit dem November nicht wieder aufgenommen worden, heisst es im Bericht. Bereits im Januar sprachen einige Unternehmer von Umsatzeinbussen in Höhe von mehreren zehntausend Franken.
Gegenüber 'Le Temps' kündigte Sébastien Fanti, Rechtsanwalt und ehemaliger Walliser Datenschutzbeauftragter, zudem an, dass er in der Angelegenheit einen Prozess für eine Entschädigung der Nutzenden führen werde.