Post zieht positive Bilanz bei SwissID

8. Februar 2023 um 14:32
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Seit Sommer 2022 setzt die Post auf die Login-Lösung ihrer Tochtergesellschaft SwissSign. Bereits 3,4 Millionen Nutzende sollen die SwissID verwenden.

Im Sommer 2022 hat die Post den Wechsel auf die Login-Lösung SwissID der Tochtergesellschaft SwissSign gestartet. Bisher lief die Umstellung "praktisch reibungslos", heisst es nun in einer Mitteilung. Man zähle bereits 3,4 Millionen Nutzerinnen und Nutzer.
Eine weitere Erkenntnis sei zudem: Wer den Wechsel einmal vollzogen habe, "schätzt das Login via SwissID schnell und erkennt dessen Vorteile". Die SwissID ermöglicht unter anderem den Onlinezugang zur Post sowie zu über 200 Online-Diensten von Schweizer Unternehmen und Behörden. Die noch bestehende Login-Lösung "Kundenlogin Post" will der gelbe Riese noch dieses Jahr einstellen, heisst es in einer Mitteilung.
Private Post-Kundinnen und -Kunden können noch bis Mitte 2023 auf das neue Login wechseln. Für Geschäftskunden beginnt die Umstellung bereits Mitte Februar individuell und gestaffelt.
"Die SwissID ermöglicht den Menschen in der Schweiz die sichere und einfache Teilnahme an der digitalen Welt – bei einer bundesnahen Anbieten", sagt Nicole Burth, Mitglied der Post-Konzernleitung und Leiterin des Bereichs Kommunikation. "Zudem ist es auch betriebswirtschaftlich sinnvoll, nur eine Login-Lösung anzubieten und weiterzuentwickeln." Mit der neuen Lösung wolle man Post-Prozesse vereinfachen und Doppelspurigkeit abschaffen.

Kritische Meinungen zum Zwang

Im Oktober 2021 hat die Post die Übernahme der SwissSign Group bekanntgegeben. Das Joint-Venture aus bundesnahen Betrieben, Finanzunternehmen, Versicherungsgesellschaften und Krankenkassen wurde aufgelöst und der gelbe Riese somit alleiniger Besitzer der Organisation, die vor allem einen Zweck hat: Die "SwissID" herauszugeben und zu verwalten.
Vergangenes Jahr hat die Post schliesslich den SwissID-Zwang angekündigt. Anfänglich war der Umstieg erst in diesem Jahr geplant. Doch die Post drückte schon 2022 aufs Gaspedal.
In der Inside-IT-Redaktion sind wir der Meinung, dass dieser Zwang ein Denkfehler ist. Ausbaden müssen diesen Entscheid nämlich nicht nur die IT-Abteilung des gelben Riesen, die die Migration durchführen muss, sondern auch alle Nutzenden selbst. Diese werden ohne ihren Willen zu einer SwissID gezwungen, die sonst praktisch nirgends zum Einsatz kommt.
"Seiner Kundschaft eine Technik aufzuzwingen, die sie nicht will, hat noch selten zu einer höheren Zufriedenheit geführt. Im Gegenteil. Wenn man jemandem eine Technik aufzwingen muss, ist sie einfach nicht gut genug", sagt etwa Chefredaktor Reto Vogt.

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