

13 Versandhändler finanzieren eigene Branchensoftware
29. Juli 2005 um 13:47
… und weitere dürften sich noch anschliessen: In einem interessanten Projekt soll eine moderne ERP- und Logistiklösung für Versandhändler entstehen.
… und weitere dürften sich noch anschliessen: In einem interessanten Projekt soll eine moderne ERP- und Logistiklösung für Versandhändler entstehen.
ALEA hat, um es einmal so auszudrücken, den Karren vor das Pferd gespannt (und hat damit auch noch Erfolg): Statt zuerst eine Software zu entwickeln, und dann Kunden zu finden, habt man es umgekehrt gemacht. Sieben Versandhandelshäuser aus Deutschland und sechs aus der Schweiz haben sich bereits damit einverstanden erklärt, schon jetzt einen Lizenzvertrag zu unterschreiben und damit die Entwicklung der Software, die erst noch geschehen muss, zu finanzieren.
Zwei Drittel finanziert
Wie Hellmuth Slattner, Geschäftsführer von ALEA Schweiz, gegenüber inside-it.ch erklärte, funktioniert das folgendermassen: Die Lizenzsumme wurde in sechs Tranchen unterteilt. Eine erste Tranche bezahlten die Kunden bei Vertragsabschluss. Die fünf weiteren Tranchen werden jeweils nach dem erfolgreichen Abschluss von bestimmten, im Vornherein festgelegten Projektstufen bezahlt. Das Projektvolumen schätzt Slattner auf rund 3,5 Millionen Euro, was durch die bisher gewonnenen 13 Kunden zu etwa zwei Dritteln finanziert sei. Einige weitere Versandhändler sollten sich also noch anschliessen, aber Slattner ist äusserst zuversichtlich, dass dies auch geschehen wird: "Wir haben einiges in der Pipeline."
Die Lösung, die "Amc2" ("ALEA Multi-Channel zum Quadrat") heissen soll, wird von Grund auf neu entwickelt. Ende dieses Jahres soll eine erste Pilotversion bereit sein, Ende 2007, so Slattner, soll die Lösung dann zur Marktreife gelangen.
Der Bedarf nach einer auf die Branche zugeschnittenen, modernen Software scheint bei Versandhändlern gross zu sein. Insbesondere geht es darum, die die Anforderungen des modernen Multi-Channel-Versandhandels (Online, Katalog, Telefon usw.) zu erfüllen. Udo Gepperth, IT-Leiter erklärt dazu: "Die derzeit verwendeten Systeme wurden zu Zeiten konzipiert, als unsere heutigen Geschäftsmodelle noch gar nicht existierten." Und Werner Hannappel, CIO von Gärtner Pötschke meinte: "Wir brauchen eine moderne Softwarelösung, die unsere spezifischen Prozesse im Versandhandel unterstützt und uns auf Veränderungen bei Kundenbindung und Kaufverhalten flexibel reagieren lässt."
Von Anfang an beteiligt sein
Thomas Urech, Inhaber und Geschäftsführer des Schweizer Versandhauses Urech Lyss, erklärte seine Gründe, sich an der gemeinschaftlichen Finanzierung einer solchen Software zu beteiligen: "Dadurch werden wir als Versandhändler in den
Entwicklungsprozess eingebunden und können gewährleisten, dass unsere Anforderungen sowie neueste Marktentwicklungen berücksichtigt werden. Wir erhalten für unser Investment nicht nur eine neue Oberfläche, sondern die neueste Multi-Channel-Software um wettbewerbsfähig zu bleiben".
ALEA hat zwei Ländergesellschaften, die ALEA AG in Luzern und die ALEA GmbH in Jena/Deutschland und beschäftigt insgesamt momentan 14 Mitarbeitende. Der Geschäftsführer in der Schweiz, Hellmuth Slattner, gründete 1978 die MAC Marketing Consulting AG, die er 1999 an Datasave verkaufte. Danach leitete er die Datasave Schweiz AG und ab 2002 die aus Datasave entstandene neue MAC Schweiz. Frank Gessner, Chef der ALEA GmbH in Deutschland, war lange Jahre für Intershop tätig.
Partner von ALEA im "Amc2"-Projekt sind IBM und die auf Business-Intelligenz spezialisierte Chemnitzer prudsys AG. (Hans Jörg Maron)
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