

Abraxas sticht T-Systems bei St. Galler E-Health-Projekt aus
27. Oktober 2008, 15:46
Abraxas kann sich gegen sechs Konkurrenten durchsetzen und den ersten kantonalen 'Master Patient Index' implementieren.
Abraxas kann sich gegen sechs Konkurrenten durchsetzen und den ersten kantonalen 'Master Patient Index' implementieren.
Der IT-Dienstleister Abraxas hat zusammen mit dem Softwarehersteller InterComponentWare (ICW) und der auf Business-Integration spezialisierten BINT GmbH aus Winterthur einen E-Health-Auftrag im Kanton St. Gallen gewonnen. Wie die Unternehmen heute bekannt gaben, hat sich die Ausschreibungsgemeinschaft der St. Galler Spitalregionen im Rahmen einer WTO-Ausschreibung für einen sogenannten Master Patient Index (MPI) für das Angebot von Abraxas und ICW entschieden.
Erster kantonaler MPI
Abraxas wird als Generalunternehmer am Kantonsspital St. Gallen, in der Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland, am Spital Linth, in der Spitalregion Fürstenland Toggenburg sowie in der Geriatrischen Klinik (Bürgerspital) einen auf dem IHE-Integrationsprofil PIX basierenden MPI einführen. IHE (Integrating the Healthcare Enterprise) ist ein Standard für Informationsaustausch zwischen IT-Systemen im Gesundheitswesen.
Mit einem MPI kann man Patienten über mehrere Systeme eindeutig identifizieren und somit Daten zwischen den verschiedenen Gesundheitseinrichtungen sicher austauschen. Die kantonale E-Health-Strategie sieht vor, dass bis 2010 ein strukturierter Austausch medizinischer Daten zwischen den stationären Einrichtungen ermöglicht wird.
Derzeit wird schweizweit an verschiedenen derartigen Systemen gearbeitet, um den Anforderungen der nationalen E-Health-Strategie Projekt "Dophin" des Lausanner Universitätsspitals CHUV (Centre Hospitalier Universitaire Vaudois) ist ein klinikinternes, geschlossenes System.
T-Systems und Exsigno ausgestochen
Um den Auftrag hatten sich ursprünglich sieben Anbieter beworben. Wie inside-it.ch erfahren hat, konnten Abraxas/ICW die Konkurrenten T-Systems/Tiani und Exsigno/SAP ausstechen. T-Systems ist nach wie vor mit dem Projekt MeDIswiss im Gesundheitswesen des Kantons St. Gallen tätig.
Der deutsche Softwarehersteller ICW hat erst vor wenigen Monaten einen Auftrag für die Einführung eines MPI bei der Klinkgruppe Hirslanden gewonnen. Im Gegensatz zu anderen Angeboten müssen für die ICW-Vernetzungslösung die bisher in den Spitälern eingesetzten IT-Systeme nicht ersetzt werden, da etablierte Standards wie HL7 und IHE-Profile zum Informationsaustausch genutzt werden.
Bei Tests mit 100 Millionen Patientendatensätzen und Suchanfragen von bis zu 1000 gleichzeitigen Benutzern liefert das System Antwortzeiten unter einer Sekunde. Abraxas und ICW hoffen nun, dass die Lösung auch schweizweit zum Einsatz kommen wird. Der MPI könne auch für grössere Patientenpopulationen eingesetzt werden, bis hin zur Umsetzung als Baustein der nationalen E-Health-Strategie. (Maurizio Minetti)
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