

Adnovum, Finnova und SBS lancieren Outsourcing-Angebot für Privatbanken
22. April 2005 um 13:23
Privatbanken-Spezialist Hans Rudolf Boner gründet gms Global Managed Services AG.
Privatbanken-Spezialist Hans Rudolf Boner gründet gms Global Managed Services AG.
Der Schweizer Markt für Banken-IT gewinnt ganz neue Konturen. Unter dem Stichwort "Industrialisierung der Dienstleistung" oder "BPO" (Business Process Outsourcing) stellen sich neu gebildete Anbieter-Gruppen im Markt auf. Mit der gms Global Managed Services AG treten nun Adnovum, SBS (Siemens Business Service) und Finnova auf den Plan. Angezettelt wurde das Bündnis von Hans Rudolf Boner, der sich in der Vergangenheit intensiv mit der Konstruktion von Privatbanken (PBS Privat Bank Schweiz, von Graffenried) auseinander gesetzt hat.
Die gms ist zur Zeit eine virtuelle Firma im Besitz von Adnovum, Borner und Finnova. Sie will kleinen und mittelgrossen Privatbanken das Outsourcing des gesamten Backoffices anbieten. SBS steuert das Rechenzentrum bei, Adnovum den Betrieb der Applikationen und Finnova natürlich die gleichnamige Gesamtbankenlösung. Eine Privatbank soll also nicht nur die IT, sondern die Abwicklung aller Bankgeschäfte an gms übertragen. gms selber wird dann ausgehend von der Finnova-Plattform weitere Dienstleister (zum Beispiel einen Devisen-Broker) anbinden.
Die Dienstleistungen der gms sollen ausschliesslich nach Transaktionen bezahlt werden - eine Kundenbank müsste also für die Ablösung eines alten Systems keinen Rappen mehr im Voraus investieren.
"20 bis 30% Kosteneinsparungen"
Man sei in der Erarbeitung der standardisierten Verträge (Service Level Agreements), der Preisstrukturen und der Zeitpläne wesentlich weiter als die Konkurrenz, wie etwa CSC / T-Systems mit der "Swiss Banking Plattform", sagt SBS Schweiz-Chef Adrian Schlund. Gemäss Charlie Matter von Finnova peilt man ein theoretisches Marktpotential von etwa 100 bis 150 Privatbanken an.
An der heutigen Vorstellung der gms vor der Presse waren kecke Worte zu hören. So glaubt Boner, eine Privatbank, die sich für das Auslagern des Backoffice zu gms entscheide, könne 20 bis 30% Adminstrationskosten einsparen. Theoretisch, könne man das Backoffice einer Bank in nur einem Monat zu gms migrieren. Doch die Ziele von gms sind realistischer. Etwa vier Banken, könne gms wohl innerhalb eines Jahres gewinnen und auf die Finnova-Plattform migrieren, so Boner.
Amis raus!
Bei der Präsentation des neuen Players in der Banken-IT waren interessante Nebentöne zu vernehmen. Die Unabhängigkeit von gms von Software-Herstellern, Banken und den grossen Beratungsfirmen wurde stark betont. Und hinter vorgehaltener Hand erwähnt man auch ein Alleinstellungsmerkmal, das bei den diskretionsbedürftigen Schweizer Privatbanken auf grosses Interesse stossen dürfte: "Bei gms sind keine Amerikaner dabei." (Christoph Hugenschmidt)
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