

Alle dürfen E-Books bei der ETH ausleihen
6. November 2013, 14:46
Dank dem Pilotprojekt sollen alle Intressenten digitalen Zugriff auf wissenschaftliche Texte bekommen. Verlage sind skeptisch.
Dank dem Pilotprojekt sollen alle Intressenten digitalen Zugriff auf wissenschaftliche Texte bekommen. Verlage sind skeptisch.
Die Innovationsfreudigkeit der ETH macht auch vor der eigenen Bibliothek keinen Halt. Seit rund 15 Jahren erwirbt die Bibliothek E-Books und verzeichnet sie in ihrem Katalog. Dieses Angebot konnte jedoch bis anhin von der Öffentlichkeit nur innerhalb der Bibliothek genutzt werden.
Als erste Bibliothek der Schweiz lässt die ETH nun aber die breite, wissenschaft interessierte Öffentlichkeit an ihren Fundus. Seit Juli 2013 bietet die ETH-Bibliothek in einem Pilotversuch namens "E-Lending" allen Interessenten den digitalen Zugriff auf mehr als 26'000 E-Books. Die Hochschule arbeitet dafür mit dem E-Book-Aggregator EBL zusammen, wie Christine Bärtsch, Zuständige für Marketing und Kommunikation der ETH-Bibliothek, gegenüber inside-it.ch erklärt.
Die E-Books können elektronisch ausgeliehen werden. Der Pilotversuch wird bis Mitte 2014 dauern und soll unter anderem zeigen, ob die Form des Angebots den Bedürfnissen der LeserInnen entspricht. Zu diesem Zweck werden während des Pilotversuchs Nutzungsstatistiken in anonymisierter Form erhoben. Parallel wird eine Umfrage durchgeführt, die weitere Erkenntnisse liefern soll.
Verlage ziehen (noch?) nicht mit
Alle grösseren Verlage, von denen die ETH-Bibliothek E-Books bezieht, wurden angefragt, sich an dem Pilotversuch zu beteiligen. Denn die E-Books wurden bis anhin lediglich für den Campus lizenziert. Aktuell haben vier Akteure einer testweisen Kooperation mit "E-Lending" zugesagt: De Gruyter, Morgan & Claypool, Springer und World Scientific Publishing Co. Aufgrund fehlender Verrechungsmodelle äusserten sich weitere Verlage gegenüber dem Pilot skeptisch, erklärt Bärtsch.
Das Ziel der ETH ist aber, so viele E-Books wie möglich für die breite Öffentlichkeit bereitzustellen. Deshalb hofft die Hochschule, dass weitere Verlage auf den E-Bibliothek-Zug aufsteigen. (lvb)
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