Der Disti hat im ersten Halbjahr 2015 besonders gute Resultate im Netzwerk-, Security- und Unified-Communications-Geschäft erwirtschaftet, während das PC- und Tablet-Business stagnierte.
Die aktuellen Halbjahreszahlen des Also-Konzerns weisen ein Umsatzwachstum von 11,9 Prozent auf 3'670,3 Millionen Euro aus. Damit liege man deutlich über dem Marktwachstum, sagt Pressesprecherin Relindis Wieser zu inside-channels.ch. Denn in den
Regionen, in den Also aktiv ist, habe das Wachstum gegenüber dem Vorjahreshalbjahr laut den Analysten von Context im ersten Halbjahr 2015 nur um 3,2 Prozent betragen. Insgesamt verbuchte Also mit 36,2 Millionen Euro einen um 18,7 Prozent höheren Gewinn vor Steuern, was unter dem Strich einen von 21 auf 24.4 Millionen Euro um 16.4 Prozent höheren Konzerngewinn zur Folge hatte. Man habe in allen Teilen des Unternehmens grosse Fortschritte erzielt, heisst es dazu in einer Mitteilung. Konkret schreibt der Disti, dass sich die Märkte für "Data Center Networking & Security" mit einem Plus von 25,1 Prozent und der Bereich "Unified Communications" mit einem Plus von 24,2 Prozent "extrem" gut entwickelt haben. Um vier Prozent rückläufig war hingegen der Sektor "Mobile Computing", was Also insbesondere mit dem Ende der Erneuerungswelle nach dem Supportende von Windows XP erklärt.
Wie üblich weist Also keine Zahlen für die Schweiz aus, doch der hiesige CEO, Harald Wojnowski, hält gegenüber inside-channel fest, dass hierzulande "über alles gesehen" das Vorjahresniveau gehalten werden konnte. Zufrieden will er sich mit dem Ergebnis allerdings nicht geben. Die Schweiz liege deutlich unter Plan und habe schlechter als die Konzerngesellschaften in den anderen Regionen abgeschlossen, fügt er an. Dazu beigetragen hätte aber nicht nur die Aufhebung der Euro-Franken Untergrenze, die einen Preisrückgang von bis zu 18 Prozent nach sich gezogen habe. Generell, so Wojnowski, stehe der traditionelle Channel in einem starken Wandel, der vom sich verstärkenden grenzüberschreitenden Geschäft der Kunden ausgelöst worden sei.
Bei Konzern erklärt man das insgesamt verbesserte operative Ergebnis unter anderm mit der "optimal" verlaufenden Integration des niederländischen Drucker- und Computerzubehör-Händlers
Alpha International, der noch die Wettbewerbshüter der EU zustimmen müssen, will Also hier weiter wachsen.
Ein grosses Problem besteht aber nach wie vor bei Also Logistics Services in Deutschland, wo seit dem
Zukauf vor neun Monaten die Restrukturierungsmassnahmen bisher nicht umgesetzt werden konnten. Bei dem Augsburger Unternehmen sollen insgesamt rund 100 der insgesamt rund 450 Stellen im Rahmen der Sanierung abgebaut werden, was bisher aber an den Gewerkschaften gescheiteter ist. Bis Ende Jahr soll nun eine Lösung gefunden werden, so Wieser. Im Notfall soll dies über ein Insolvenzverfahren erreicht werden.
Doch trotz der für die deutsche Tochter reservierten Sanierungskosten von acht Millionen Euro verspricht Also ein Gesamtjahr auf
Vorjahreshöhe. Dabei geht man in Emmen weiterhin von einem anspruchsvollen Umfeld aus. Denn im gesamten IT-Markt in den Also-Ländern habe sich das Wachstum gegenüber dem Vorjahr bei den Endverbraucher-Ausgaben auf 1,1 Prozent halbiert. Also beruft sich dabei auf Gartner-Zahlen, die davon ausgehen, dass der Absatz bei den PCs, Tablets und ultramobilen Endgeräten stagniert und sich auch bei den Mobiltelefonen eine Marktsättigung abzeichnet. (vri)