

Amazons neues Vehikel, um Inhalte zu verkaufen
19. Juni 2014 um 07:18Nach E-Reader, Tablet und TV-Box jetzt auch ein Smartphone: Amazon lanciert das - teure - "Fire Phone".
Nach E-Reader, Tablet und TV-Box jetzt auch ein Smartphone: Amazon lanciert das - teure - "Fire Phone".
Der Online-Händler Amazon steigt wie erwartet ins Smartphone-Geschäft ein. Konzernchef Jeff Bezos präsentierte am Mittwoch das "Fire Phone". Es hat einen 4,7 Zoll grossen Bildschirm und eine 13-Megapixel-Kamera. Nutzer bekommen uneingeschränkten Online-Speicherplatz für Fotos und kostenlosen Zugriff auf Amazons Video-Angebot und den jüngst vorgestellten Musik-Streamingdienst. Das Gerät kommt Ende Juli zunächst nur in den USA auf den Markt. Europäische Launch-Daten sind nicht bekannt.
Im harten Wettbewerb mit etablierten Rivalen wie Apple und Samsung will Amazon mit dem Angebot an Diensten punkten. Amazon geht es wie bei den anderen Geräten - dem E-Book-Reader Kindle, dem Kindle-Fire-Tablet und der Streaming-Box Fire TV - aber nicht primär um den Verkauf von Hardware, sondern darum, die Kunden enger an sich zu binden und ihnen möglichst viele Inhalte zu verkaufen. Während Amazon jedoch beim Tablet mit einem günstigen Preis punkten konnte - und am Verkauf der Hardware kaum etwas verdiente - hat der E-Commerce-Riese nun seine Strategie geändert. Das Amazon-Phone kostet in den USA 199 Dollar mit einem Vertrag beim Mobilfunk-Anbieter AT&T und liegt damit auf dem Niveau anderer Premium-Smartphones.
Eine Schlüsselfunktion heisst "Firefly" - Amazons Einstieg in den "Augmented Reality"-Bereich. Wenn man damit Gegenstände fotografiert, wird man zum entsprechenden Produkt im Amazon-Angebot weitergeleitet. Die Funktion kann aber auch bis auf die einzelne Serienfolge erkennen, welche Sendung gerade im Fernsehen läuft und funktioniert auch für Telefonnummern oder Kunstwerke.
"Nahezu dreidimensionale Optik"
Ein System aus vier Kameras rund um den Bildschirm verfolgt permanent die Kopf-Position des Nutzers und passt die Darstellung auf dem Display entsprechend an. Das soll eine "nahezu dreidimensionale Optik" ermöglichen. Infrarot-Sensoren folgen den Bewegungen auch in der Dunkelheit. An der Funktion sei vier Jahre gearbeitet worden, sagte Bezos.
Sowohl bei "Firefly" als auch bei der Display-Technik gibt es schon jetzt Schnittstellen für App-Entwickler. Das soll die Integration in verschiedene Anwendungen ermöglichen - so wird es eine App geben, die Informationen über Weine nach einem Foto des Etiketts anzeigt. (mim)
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