

Anhaltendes Tauziehen um MySQL
16. Dezember 2009, 16:19
Oracle scheint der geplanten Übernahme von Sun Microsystems und damit der Open-Source-Datenbank näher zu kommen.
Oracle scheint der geplanten Übernahme von Sun Microsystems und damit der Open-Source-Datenbank näher zu kommen. So zeigte sich die EU-Kommission, die die Übernahme bisher aus kartellrechtlichen Gründen blockiert hat, zufrieden über eine Reihe von Versprechen, die Oracle am Montag gemacht hat. Man sei in "konstruktiven Diskussionen" mit Oracle und schätze die Verpflichtungen, die Oracle gegenüber Kunden eingegangen ist, als "neue Elemente, die berücksichtigt werden müssen" ein.
Oracle verpflichtete sich in einem öffentlichen Statement unter anderem dazu, Quellcode und Handbuch zur Open-Source-Datenbank weiterhin verfügbar zu halten, mehr Geld als Sun in die Weiterentwicklung von MySQL zu stecken und die APIs für die Storage Engine für Drittanbieter wie bisher zu veröffentlichen. Speicher-Anbieter, die mit Sun ein OEM-Abkommen für MySQL abgeschlossen haben, sollen für weitere fünf Jahre die gleichen Bedingungen erhalten.
Anhaltende Opposition
Kritikern zufolge genügen die von Oracle der EU-Kommission abgegebenen Versicherungen allerdings eben nicht. So schreibt MySQL-Gründer Michael "Monty" Widenius in einem sehr langen Blogeintrag, die Versprechungen von Oracle seien allesamt leer und würden die Zukunft von MySQL (und damit einer gesunden Konkurrenz im Datenbankmarkt) keineswegs sichern.
Ziemlich originell finden wir den Diskussionsbeitrag von Jean-Paul Smets. Smets ist CEO der französischen Firma Nexedi, die ein Open-Source-ERP-System herstellt, das auf MySQL basiert. Smets bietet in einem Schreiben an EU-Kommissarin Neelie Kroes die Übernahme von MySQL an. Für 1 Euro.
Die EU-Kommissioin wird bis spätestens 27. Januar entscheiden, ob und unter welchen Auflagen der Oracle-Sun-Deal genehmigt wird.(Christoph Hugenschmidt)
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