

Auch Mannheim wird eine Linux-Stadt
12. Oktober 2005 um 15:43
Stell' Dir vor, die IT wird auf Linux umgestellt, und keiner merkt es.
Stell' Dir vor, die IT wird auf Linux umgestellt, und keiner merkt es.
Die Pinguine haben in Deutschland ein weitere Stadt für sich gewinnen können, das im Rhein-Neckar-Dreieck gelegene Mannheim. Der Umstieg wurde allerdings, wie die Stadtverwaltung erst jetzt mitteilte, bereits im letzten Herbst beschlossen und die Migration ist bereits in vollem Gang.
Dass man das ganze nicht an die grosse Glocke hängen und die Umstellung beinahe heimlich durchziehen ist bei der Mannheimer IT-Abteilung die erklärte Grundstrategie für diese Migration: "'Stell' Dir vor, die IT-Basisdienste werden auf Linux umgestellt und keiner kriegt was mit'. So ähnlich könnte man die Migration von Windows-Systemen auf die Open Source-Lösung Linux bei der Stadt Mannheim beschreiben. Experten nennen es eine 'sanfte Migration', weil zuerst die Basisinfrastrukturdienste, wie z.B. die Server und erst ganz am Schluss die PCs der Mitarbeiter auf das neue System umgestellt werden", schreiben dazu die Mannheimer IT-Verantwortlichen.
Die Mannheimer Stadtverwaltung will insgesamt 110 Server, 150 Fachanwendungen und in einem letzten Schritt 3700 PCs umstellen. Nach dem Grundsatzentscheid habe man zuerst im letzten Herbst die Anforderungen erfasst und Lösungsszenarien diskutiert.
Begonnen habe man mit der Suche nach Lösungen für die Versendung von Mails, die Unterstützung von Pocket PCs und die Palm- und Blackberry-Synchronisation. Die Mannheimer wählten dafür letztendlich die Oracle Collaboration Suite. Mit OCS könnten die Anwender weiterhin mit Microsoft Outlook arbeiten, Alternativen dazu seien aber jederzeit möglich. Die Umstellung auf OCS erfolgt im 4 .Quartal.
Der Internetauftritt der Stadt Mannheim unter www.mannheim.de wurde bereits auf Linux migriert. Diese sei, so die Stadtverwaltung, ein gutes Beispiel für den Mehrwert von Open Source. Hier werde nämlich ein sogenanntes XML-Portal eingesetzt, ein mulitchannelfähiges Portal. Dies erlaube, dass die Site nicht nur via PC sondern auch per Handy oder PDA genutzt werden könne.
In einem weiteren Projekt sollen nun Ende 2005 alle Anmelde-, Datei-, und Druckdienste auf Linux migriert werden, was bedeutet, dass ab Ende des Jahres 1100 Netzwerkdrucker über einen zentralen Druckerserver verwaltet werden können.
Wann der Schlusspunkt. die Umstellung der PCs auf Linux durchgeführt werden soll, gaben die Mannheimer noch nicht bekannt. (Hans Jörg Maron)
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