

Avast schliesst umstrittene Tochter-Firma
30. Januar 2020 um 10:45Nach Berichten über den Verkauf von Daten: Der Anbieter von AV-Software stoppt alle Aktivitäten von Jumpshot und entschuldigt sich öffentlich.
Avast reagiert bereits auf Medienberichte, dass der Anbieter von Antivieren-Software über eine Tochtergesellschaft "hochsensible" Browser-Daten verkauft habe. Die betreffende Tochter Jumpshot werde mit sofortiger Wirkung geschlossen und die Erhebung der Daten gestoppt, schreibt Avast-CEO Ondrej Vlcek in einem Blogpost. Von der Entscheidung seien hunderte von Mitarbeitern betroffen.
Man habe sich aber immer an die gesetzlichen Vorgaben gehalten und insbesondere die DSGVO vollständig eingehalten. Die neusten Berichte hätten die Gefühle vieler Avast-User verletzt und eine Reihe von Fragen aufgeworfen. "Als CEO von Avast fühle ich mich persönlich verantwortlich und möchte mich bei allen Beteiligten entschuldigen", schreibt Vlcek.
Der langjährige Avast-Manager ist seit sieben Monaten CEO und hat nach eigenen Angaben in dieser Zeit alle Bereiche der Firma unter die Lupe genommen. Er sei nun zum Schluss gekommen, dass das Geschäft mit der Datenerfassung nicht mit den Datenschutzprioritäten im Einklang stehe und man sich auf das Kerngeschäft mit der Sicherheit konzentrieren wolle. "Wir werden Sie nicht enttäuschen", schliesst der Avast-CEO sein Statement.
Den Berichten zufolge wurden Aktivitäten der Avast-User im Web verfolgt und Daten wie Suchanfragen bei Google und Google Maps oder zu Besuchen bestimmter Linkedin-, Youtube- oder Porno-Websites gesammelt. Diese Daten, die laut den Berichten nicht vollständig anonymisiert waren, wurden zu Werbezwecken an Dritte verkauft. Avast gab zuletzt an, über 435 Millionen aktive User pro Monat zu haben.
In einem Blogbeitrag hatte die Firma bereits erklärt, das Vertrauen der User sei nicht nur für den Erfolg von Avast "von zentraler Bedeutung, sondern auch für die Werte des gesamten Unternehmens." Man habe zu keinem Zeitpunkt personenbezogene Daten an Dritte verkauft und versichere, dass Privatsphäre und persönliche Daten sicher seien.
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