

AWS-Technologie soll Orang-Utans schützen
16. Juni 2020 um 09:00Mit der Cloud-basierten Gesichtserkennung von AWS ist der WWF Indonesien dabei, seinen Orang-Utan-Schutz auszubauen.
Um die in Indonesien und im Amazonas-Gebiet durch illegale Jagd, Zerstörung des Lebensraums und Handel mit Wildtieren bedrohte Orang-Utan-Population zu schützen, hat sich der WWF (World Wide Fund for Nature) mit dem Cloud-Provider AWS zusammengetan.
Gemeinsam betreiben der WWF Indonesien und AWS im Sebangau National Park in Zentral Kalimantan den Prototyp eines Gesichtserkennungs-Tools. Mit dessen Hilfe können einzelne Orang-Utans in ihrem Lebensraum in weniger als 10 Minuten identifiziert werden. Das sei inzwischen mit 5 der Tiere geschehen, heisst es in einem Bericht auf 'ZDNet'. Zuvor habe die manuelle Identifizierung mehre Tage in Anspruch genommen.
Man habe die Technologie auf Orang-Utans angewandt, weil man über umfangreiche Datenbank von ihnen verfügen, erklärte man beim WWF. Künftig sollen die Bilder der Orang-Utans mit Hilfe von Mobiltelefonen und bewegungsaktiven Kameras in ihrem Basislager gesammelt und zur Analyse auf Amazons Simple Storage Service (Amazon S3) hochgeladen werden. Unterstützt werden soll der Sammelprozess zudem mit der Cloud-basierten Machine-Learning-Plattform Amazon SageMaker. Datenwissenschaftlern und Entwicklern sollen dazu nicht nur maschinelle Lernmodelle erstellen, sondern auch helfen, sie zu trainieren und einzusetzen. Schon jetzt habe sich gezeigt, dass man so die Auswertung der Daten um bis zu 95% erhöhen konnte, In der Folge könne man so beispielsweise feststellen, ob die Orang-Utans schwanger, krank oder verletzt sind.
Zunächst gehe es bei dem Erfassungsvorhaben der Orang Utans noch darum, die Tiere eindeutig zu identifizieren. Dann gehe es darum, ganze Gemeinschaften zu erkennen und ihr Verhalten als Individuen und als Teil einer Gruppe zu beobachten. Später erhofft sich der WWF, ihren Lebensraum zu verwalten und ihnen den bestmöglichen Platz zuweisen zu können.
Eine Identifizierung der Primaten etwa über implantierte Mikrochips sei keine Option ist, da die Orang-Utans dafür bekannt seien, sie zu entfernen, was zu Verletzungen nach sich ziehen könne. Auch die Rückverfolgung anhand von Fingerabdrücken sei aufgrund der Dschungelumgebung und der Eigenart der Tiere, sich an Bäumen aufzuhängen, schwierig. Und selbst die Aufnahme von Qualitätsbildern sei immer wieder eine Herausforderung , wenn es darum gehe, den richtigen Winkel und genügend Sonnenlicht zu finden.
Das alles soll sich nun durch den Rückgriff auf die AWS Cloud-Dienste erübrigen. Verantworte das Unternehmen doch die gesamte nötige Infrastruktur. Und AWS gibt sich schon optimistisch über das Orang-Utan-Projekt hinaus. Mittels Machine Learning liessen sich diverse weitere Services aufgleisen, mit denen die unterschiedlichsten Naturschutzaktivitäten unterstützt werden könnten, heisst es in dem Bericht: Wildtiere aufspüren und identifizieren wird als Beispiel genauso genannt, wie das Überwachen von Wildtiertransaktionen in sozialen Medien oder das Messen der Ausbreitung der Plastikbelastung im Ozean.
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