

Baselland: Null Informatik in der Sek, dafür viel Hauswirtschaft
31. Mai 2017 um 10:25
"Die Schülerinnen und Schüler verstehen Aufbau und Funktionsweise von informationsverarbeitenden Systemen und können Konzepte der sicheren Datenverarbeitung anwenden.
"Die Schülerinnen und Schüler verstehen Aufbau und Funktionsweise von informationsverarbeitenden Systemen und können Konzepte der sicheren Datenverarbeitung anwenden." So lautet das Oberziel im Lehrplan 21 für den Unterricht in der Sekundarschule.
Im Baselland wird dieses Wissen den Sek-Schülern verwehrt und der Kanton Baselland klinkt sich auf Sek-Stufe de facto aus dem Lehrplan 21 aus. Für Informatik ist in der neuen Stundentafel nämlich keine einzige Lektion eingeplant. Dies hat der Bildungsrat des Kantons entschieden.
Im ländlichen Kanton wird Informatik nur dann gelehrt, wenn Lehrkräfte individuell und freiwillig entscheiden, sie überfachlich in den Unterricht zu integrieren. Fehlt ihnen dazu die Zeit, das Know-How oder die Lust, so können sie Informatik leichterhand ignorieren.
Dabei wurde die nun verabschiedete Stundentafel in einer Vernehmlassung offenbar mehrheitlich und stark kritisiert. In einer Volksabstimmung haben zudem kürzlich 60,94 Prozent an der Urne eine Vorlage angenommen, welche als Auftrag zur Stärkung naturwissenschaftlicher Fächer interpretiert werden kann.
Doch dies liess den Bildungsrat unbeeindruckt. Er gewichtet lieber Deutsch, Textiles Gestalten, Werken und Hauswirtschaft hoch, während er Biologie, Chemie und Physik zu Einstunden-Fächern abwertet.
Hauswirtschaft erhält laut 'Basler Zeitung' künftig in der zweiten und dritten Sek "einen doppelt bis dreifach höheren Stellenwert als naturwissenschaftliche Fächer". Das Zeitbudget sei eben beschränkt und eine Stundentafel ein Kompromiss, lässt sich der Bildungsrat verlauten.
"Die Vernehmlassung zur neuen Stundentafel für die Baselbieter Sekundarschulen war eine Farce", bilanziert die 'Basler Zeitung'.
Im 14-köpfigen Bildungsrat sitzen vier Vertreter der Lehrer, zwei Wirtschaftsvertreter, eine Gewerkschafterin, ein Kirchenvertreter sowie je ein Vertreter der Bundesratsparteien und der Grünen. Präsidentin ist FDP-Regierungsrätin Monica Gschwind. (mag)
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