Hallo – ist da noch jemand?
Bechtle kauft und kauft und kauft. Zum Beispiel den "helvetischen Super-VAR" Delec. Delec beschäftigt heute etwas über 200 Mitarbeitende und macht einen Umsatz von etwa 100 Millionen Franken. Dass Delec ein starkes Standbein im ERP-Geschäft (Abacus) hat, sei mit ein entscheidender Faktor gewesen, sagt Delec-Chef Jürg Schwarzenbach. Über den Verkaufspreis von Delec wurde Stillschweigen vereinbart. Sicher ist, dass die Delec-Inhaber in bar ausbezahlt wurden. Schwarzenbach: "Ware gegen Geld."
Bechtle fragte an
Delec wurde gemäss Schwarzenbach von Bechtle, und zwar vom Bechtle-VR-Präsidenten Gerhard Schick, aktiv angegangen. Damit zerfällt die von Bechtle gestrickte Legende, man suche nie aktiv nach Übernahmekandidaten, endgültig. Denn schon seit Monaten wird in der Schweizer VAR-Szene berichtet, Bechtle klappere systematisch sämtliche IT-Dienstleister ab, ob sie ihren Betrieb nicht verkaufen wollten.
Weko-Konformität abgeklärt
Mit Delec, CDC IT, den Bechtle Systemhäusern (ehemals Also Comsyt), Bechtle Data (ehemals Eurodis) und Gate sowie dem grössten Schweizer IT-E-Tailer ARP und den beiden Software-Lizenzenspezialisten Bechtle Comsoft und CC Data-Disc kontrolliert Bechtle nun etwa 30 Prozent des Schweizer KMU-IT-Geschäfts überhaupt. Ob da die Schweizer Anti-Monopol-Behörde Weko keine Einwände hat? Schwarzenbach: "Wir haben diese Frage abgeklärt". (Christoph Hugenschmidt)