Blackberry gibt Smartphone-Entwicklung auf

28. September 2016 um 13:17
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Der angeschlagene Smartphone-Pionier Blackberry will nach andauernden Verlusten keine Smartphones mehr selbst entwickeln.

Der angeschlagene Smartphone-Pionier Blackberry will nach andauernden Verlusten keine Smartphones mehr selbst entwickeln. Diese Arbeit solle an Partner ausgelagert werden, kündigte Blackberry-Chef John Chen im Rahmen der Präsentation der Quartalsergebnisse an.
Ein Beispiel für die neue Strategie sei ein Gemeinschaftsunternehmen in Indonesien, in dem Blackberry sich auf die Software-Entwicklung fokussiert. In einer Lizenzvereinbarung werden die Geräte unter dem Blackberry-Brand von BB Merah Putih in Indonesien hergestellt, vertrieben und vermarktet.
Das Branchen-Urgestein Blackberry hatte die Anfangsjahre des Smartphone-Geschäfts geprägt, seine Geräte wurden jedoch von Android- und iOS-Geräten verdrängt. Der Marktanteil war zuletzt an die Marke von 0,1 Prozent geschrumpft. Vergangenen Herbst hat Chen angekündigt, dem schrumpfenden Smartphone-Geschäft noch ein Jahr zu geben, um profitabel zu werden.
Fokus auf Software und Services
Chen richtet Blackberry nun vor allem auf das Geschäft mit Software und Dienstleistungen für Unternehmen aus und will so im laufenden Geschäftsjahr aus der Verlustzone kommen. Für das Gesamtjahr 2016 erwartet der Konzern ein Umsatzwachstum von 30 Prozent im Bereich Software und Services.
In dem Ende August abgeschlossenen zweiten Geschäftsquartal verbuchte Blackberry einen Verlust von 372 Millionen US-Dollar nach einem kleinen Gewinn von 51 Millionen Dollar ein Jahr zuvor. Der Umsatz fiel von 490 auf 334 Millionen Dollar.
Neuer Finanzchef
Blackberry kündigte ausserdem an, dass CFO James Yersh das Unternehmen aus "persönlichen Gründen" am 31. Oktober verlassen werde. Als Nachfolger wurde Steven Capelli vorgestellt, der von der SAP-Tochter Sybase komme und über 25 Jahre Erfahrung in der Software- und Tech-Branche mitbringe. Capelli soll den neuen Job am 1. Oktober antreten. (sda/kjo)

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