Blick in die (nahe!) Zukunft: "holographische DVDs"

29. Juni 2007 um 13:03
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    Kapazität ein Terabyte und keine Science Fiction: Markteinführung wäre schon in wenigen Jahren denkbar.

    Kapazität ein Terabyte und keine Science Fiction: Markteinführung wäre schon in wenigen Jahren denkbar.
    An der Technischen Universität Berlin wurde ein optisches Speichersystem entwickelt, mit dem bis zu 500 Gigabyte an Daten auf eine Disk geschrieben werden können. Im Gegensatz zu anderen holografischen Lösungen knüpfen die Berliner Forscher aber an bestehende HD-DVD- und Blu-ray-Technologien an. Das Beschreiben und Auslesen erfolgt über herkömmliches Laserlicht und auch bei der Größe unterscheiden sich die "Holo-Disks" nicht vom derzeit gängigen Industriestandard. Der Unterschied liegt in der beschreibbaren Tiefe des Mediums.
    Während HD-DVDs und Blu-ray-Disks nur auf wenigen übereinander gelagerten Schichten beschrieben werden können, sind die Möglichkeiten des neuen holografischen Mediums weitaus größer. "Der Einsatz fotoempfindlicher Polymere sorgt für die notwendige Transparenz des Materials, damit das Laserlicht in tiefer liegende Schichten vordringen kann", erklärt Susanna Orlic, Leiterin des auf den Namen "Microholas" getauften Projekts im 'pressetext'-Interview. Beim aktuellen Prototyp schafften die Wissenschaftler insgesamt 50 gestapelte Datenebenen sowie die Rekordspeicherdichte von 500 Gigabyte auf einer Disk mit zwölf Zentimeter Durchmesser.
    In den nächsten zwei bis drei Jahren rechnen die Forscher damit, den Wert auf über ein Terabyte Speicher verdoppeln zu können. Bewerkstelligt werden soll das unter anderem mit dem Wechsel von grünem zu blauem Laserlicht. Im selben Zeitraum wäre auch die Markteinführung des neuen Mediums möglich. Allerdings müssten dafür noch die entsprechende Marktplayer gewonnen werden. "Unsere Entwicklung ist die einzige auf der Welt, die etablierte DVD-Technologien mit der Holografie verknüpft", zeigt sich Orlic aber zuversichtlich, einen neuen Industrie-Standard etablieren zu können.
    Die Einführung neuer Geräte gestaltet sich insofern als einfach, da die Technologie problemlos mit bestehenden HD- und DVD-Systemen kompatibel ist. "Ein Lese- und Schreibgerät für die holografische Disk kann dann auch zum Auslesen und Beschreiben von HD-DVDs, Blu-ray-Disks, DVDs und CDs eingesetzt werden. Herstellungskosten sowie Größe und Gewicht des Geräts sind ebenfalls mit aktuell etablierten Geräten vergleichbar", so Orlic gegenüber 'pressetext'. (pte)
    (Bild: TU Berlin)

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