Drohnenriese Yuneec hat ein Forschungszentrum in Schlieren eröffnet und setzt auf die in Zürich entwickelte Lösung PX4.
Der chinesische Drohnenriese Yuneec hat Ende 2016 im zürcherischen Schlieren ein Forschungszentrum eröffnet und beschäftigt dort heute neun Mitarbeiter. Man wolle lange, sehr lange hierbleiben und die Belegschaft in der Schweiz bis Ende Jahr auf 15 Leute ausbauen, erklärt Wenyan Jiiang, Gründerin und Verwaltungsrätin von Yuneec, in Zürich vor der Presse.
Yuneec ist in der Drohnenwelt nicht irgendwer: Das 1999 in Hong Kong gegründete Unternehmen ist hinter der ebenfalls chinesischen Firma DJI weltweit Nummer zwei. Rund 200'000 Drohnen habe das etwa 1000-köpfige Unternehmen im letzten Jahr verkauft, so Jiang. Vor zwei Jahren hat Intel 60 Millionen Dollar in die Firma investiert und eine vertiefte Partnerschaft angekündigt. Anfang dieses Jahres präsentierte Yuneec eine neue Frucht der Zusammenarbeit an der CES: die Drohne Yuneec Typhoon H Plus.
PX4: Zürcher Standard für Drohnenindustrie
Als Gründe für die Wahl des Standorts nannte Jiang neben der ETH, die gute Infrastruktur, die geeigneten Mitarbeiter und auch die lokalen Partner. Dazu zählt unter anderem das PX4-"Ökosystem". PX4 ist eine Open-Source-Lösung, die das Steuern von Drohnen vereinfachen und sicherer machen soll, unter anderem kann damit eine Drohne autonom starten und landen, sowie selbständig Objekten folgen oder ausweichen. Das modular aufgebaute "Linux für Drohnen" sei seit 2016 als Industriestandard etabliert und Teil der Linux-Foundation, sagte
Gründer Lorenz Meier am Rande des Presseanlasses. Mittlerweile werde die Software in rund einer Million Drohnen weltweit eingesetzt, schätzen die Gründer.
Hinter der Lösung steht das ETH-Spinoff Auterion, das derzeit 15 Leute in Zürich plus noch etwa 10 Consultants global beschäftigt. Man sei auf Expansionskurs, wie Meier gegenüber inside-it.ch erklärte. Global arbeiteten rund 400 Entwickler an PX4, grossteils für Drohnenhersteller und Applikationsentwickler. Auterion arbeite mit grossen Konzernen wie Bosch, Sony, Qualcomm, Intel oder eben Yuneec zusammen, so Meier.
Zürich: Globales Zentrum für die Drohnen-Technologie
Die beiden Firmen sind nur ein kleiner Ausschnitt aus einer offensichtlich blühenden Landschaft von Drohnen-Firmen, Hochschulen und Partnern im Grossraum Zürich (siehe Grafik). An der Präsentation nannte der Auterion-Mitgründer Kevin Sartori die Greater Zürich Area ein weltweit führendes Zentrum für Drohnen-Technologie und High-End-Anwendungen.
Ein vitales Netzwerk aus Forschungsinstitutionen, einem starken Talentpool, Startupförderern, fortschrittlichen Regulatoren und natürlich Firmen und Jungunternehmen sorge dafür, dass innovative Drohnen-Startups in den Grossraum Zürich kommen oder hier neu gegründet würden, so Sartori. (ts)