Bluetooth 4.0 hebt neue Gerätewelten in die Cloud

13. Dezember 2011 um 10:46
  • international
image

Ganz Marketingchef, sprüht Suke Jawanda von der Bluetooth Special Interest Group (SIG) vor Begeisterung, wenn er über seine Organisation und das neue Bluetooth 4.

Ganz Marketingchef, sprüht Suke Jawanda von der Bluetooth Special Interest Group (SIG) vor Begeisterung, wenn er über seine Organisation und das neue Bluetooth 4.0 spricht. Dieses ist zwar nicht abwärtskompatibel, soll aber als extrem stromsparende Variante viele Devices ins Boot holen, die bisher noch nicht mit dem PC, dem Internet oder gar der Cloud verbunden waren. Als Beispiele nennt Jawanda Gesundheits- und Sportmessgeräte wie Puls-, Herzfrequenz- und Diabetes-Messgeräte.
Tatsächlich gehörten solche Geräte im Juni 2011 auch zu den ersten, die das Logo "Bluetooth Smart" tragen durften. Dahinter verbirgt sich ein Single-Bluetooth-4.0-Chip, der auf Stromsparen und hohe Laufzeiten mit nur einer Knopfzelle ausgelegt ist, nicht aber auf grosse Datenströme oder gar Audio- und Video-Streaming. Von Haus aus ist die einfache "Smart"-Variante wie gesagt nicht abwärtskompatibel zu Bluetooth 2,0, 2.1 und dem 2009 eingeführten superschnellen Bluetooth 3.0. Um die Kompatibilität herzustellen, musste die Bluetooth SIG, die mitllerweile schon über 15'000 Mitglieder zählt, einen Kompromiss eingehen, der für die Verbraucher etwas verwirrend sein könnte.
Brückenschlag mit iPhone 4S & Co.
"Bluetooth Smart Ready" sind Geräte, die als eine Art Hub mit einem Dual-Mode-Chip ausgestattet sind und beide Bluetooth-Welten, die alte und die von Bluetooth 4.0, verbinden sollen.
Den Anfang machte im Juni 2011 Apple mit dem neuen MacBook Air und dem Mac mini, gefolgt vom iPhone 4S im Oktober, relativ zeitgleich mit Acers Ultrabook Aspire S3. Sehr aktiv zeigt sich auch Motorola mit dem im November lancierten Smartphone Motorola Droid Razr, dem Motoactv, einer Sportuhr mit eingebautem Fitness-Messgerät und kabellosen Kopfhörern mit Herzfrequenzmesser.
Obwohl Bluetooth 4.0 erst am Anfang steht, kann die SIG schon mit beachtlichen Zahlen verschiedener Marktforschungsinstitute aufwarten: So soll sich der jährliche Verkauf von Bluetooth-fähigen Geräten bis 2016 von derzeit 1,7 Milliarden vor allem dank Bluetooth Smart Ready und Smart auf jährlich über 4 Milliarden deutlich steigern, sagt ABI Research. Gegenwärtig sind weltweit rund 7 Milliarden Bluetooth-Geräte im Betrieb. Für 2013 rechnet das Institut mit 128 Millionen verkauften Bluetooth-4.0-Notebooks, für 2017 mit 250 Millionen entsprechenden Tablet-PCs.
IMS Research geht bis Ende 2012 schon von 370 Millionen Smartphones mit "Bluetooth Smart Ready" an Bord aus. 200 Millionen verkaufte Consumer-Gesundheitsmessgeräte sollen 2015 schon mindestens mit einem Bluetooth-Sigle-Chip kommen. 70 Prozent aller Neuwagen werden 2016 schon mit Bluetooth ausgestattet sein, schätzt Strategy Alaytics. (kh)

Loading

Mehr zum Thema

image

Avaya darf sich refinanzieren

Ein Gericht hat den Refinan­zierungsplan genehmigt. Er soll das Unternehmen wieder auf eine stabile finanzielle Basis bringen.

publiziert am 23.3.2023
image

7 Chatbots im Vergleich

Auf allen Teilen des Globus wird an Künstlicher Intelligenz geforscht. Wir haben uns über den aktuellen Stand bei den Sprachbots schlau gemacht.

publiziert am 22.3.2023
image

Oracle lanciert neue Java-Version

Die grossen Neuerungen bei Java 20 fehlen aber noch.

publiziert am 22.3.2023
image

"Früher machte man einfach die Türe zu und war sicher"

Gil Shwed ist CEO des Security-Unternehmens Check Point. Im Interview erklärt der Veteran, was sich in den letzten 30 Jahren verändert hat und wie es in der Schweiz läuft.

publiziert am 16.3.2023