

Bundesrat Merz nimmt Chaos Computer Club ernst
27. November 2007 um 15:07
An der heute in Bern stattfindenden 10.
An der heute in Bern stattfindenden 10. Tagung für Informationssicherheit hielt Bundesrat Hans-Rudolf Merz die Eröffnungsrede. Gemäss Redetext sprach er vom "fundamentalen Recht, in Ruhe gelassen zu werden." Dieses Recht werde von Informatik und Technik zunehmend ausgehebelt. Er sprach auch von Web 2.0 und von Risiken, die das Vertrauen in den elektronischen Geschäfts- oder Behördenverkehr bedrohen.
Merz sagte – als Vertreter des Staates – dass dieser "kritisch begleitet" werden müsse. Merz zitierte den Internet-Guru und Gründermitglied des Hamburger Chaos Computer Club, Andy Müller-Maguhn, der unlängst gesagt hatte: "Die grösste Gefahr im Internet geht von den Regierungen aus." Dies müsse ernst genommen werden, so Merz. "Das gilt beispielsweise, wenn der Staat Schutzmassnahmen für die Bürger unterbindet, weil er zum Terrorismusschutz alles sehen will. Hier sind schwierige Abwägungen der Interessen vorzunehmen", sagte der Bundesrat.
Merz sagte, auch im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie könne es eine absolute Sicherheit nie geben. In der Bundesverwaltung liefen derzeit viele Aktivitäten mit dem Ziel, die Informatiksicherheit soweit zu verbessern, dass die verbleibenden Restrisiken bekannt seien und auch getragen werden könnten. Das gelte namentlich auch für Projekte im E-Government.
"Die Schweiz geniesst heute in Bezug auf Sicherheit, Verfügbarkeit und Stabilität international einen sehr guten Ruf. Als Fachleute sind Sie aufgerufen, mitzuwirken, dass dieser Ruf auch auf die IKT gefestigt wird. Zum Teil ist das bereits gelungen", sagte Merz den 200 anwesenden Entscheidungsträgern und IT-Verantwortlichen aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Forschung.
Organisiert wurde die Tagung von der Information Security Society Switzerland (ISSS) und dem Informatikstrategieorgan des Bunds (ISB). Weitere Informationen gibt es hier. (mim)
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