

Cablecom führt Telefonie-Flatrate ein
31. Mai 2005 um 10:30
Telefonieren bis das Ohr abfällt
Telefonieren bis das Ohr abfällt
Swisscom-Chef Jens Alder sagt seit Jahren, der eigentliche Konkurrent seiner Firma sei Cablecom. Nun zeigt sich, wie Recht er hat. Cablecom lanciert ab sofort eine "Flatrate" für 30 Franken pro Monat für die Telefonie-Kunden. Nach eigenen Angaben lohnt sich das Angebot ab neun Telefonaten pro Woche, die durchschnittlich sechs Minuten dauern. Das Angebot ist auf 50 Stunden pro Monat beschränkt. Cablecom will damit verhindern, dass professionelle Telefonierer (z.B. Callcenter) das Angebot nützen.
Cablecom hat heute etwa 140'000 Telefoniekunden und gewinnt nach eigenen Angaben monatlich etwa 8'000 dazu. Theoretisch könnten etwa 1,5 bis 1,7 Millionen Haushalte, die Kabel-TV von Cablecom oder Cablecom-Partnern beziehen, auch über Kabel telefonieren.
Demnächst Angebot für Geschäftskunden
Cablecom hat gegenüber Swisscom, Sunrise & Co. einen entscheidenden Vorteil. Die Gewinnmarge, die ein Kabelnetz-Betreiber aus Telefondiensten erwirtschaften kann, ist wesentlich höher, als diejenige eines Telefonieanbieters, der TV über Kupferdrähte (ADSL oder VDSL) anbietet. Umso schlimmer ist es für Swisscom, dass das eigene TV-Angebot (Bluewin-TV) verschoben werden musste.
Mit der 30-Franken-Flatrate dürften die Preiskämpfe im Schweizer Telekommunikationsmarkt noch lange nicht zu Ende sein. Wie Cablecom-Chef Rudolf Fischer heute an einer Pressekonferenz sagte, baue seine Firma eine "Softswitch"-Infrastruktur für Firmenkunden auf. Früher oder später wird Cablecom also auch in diesem Markt auf die Marge von Swisscom losgehen.
Kostenlose, drahtlose Telefonie über öffentliche WLANs scheint es hingegen noch Zukunftsmusik. Fischer sagte auf unsere Frage, wann Cablecom als "quadruple player" (TV, Internet, Telefon, Mobiltelefonie aus einer Hand) auftrete, es gebe noch keine konkreten Pläne. Cablecom habe zwar Hotspots (von Monzoon, TPN, TheNet), doch seien die Endgeräte technisch noch nicht ausgereift. (Christoph Hugenschmidt)
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