Cisco: Macht Router zu Servern!

14. April 2008 um 10:36
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Cisco öffnet sich eine Hintertür ins Servergeschäft.

Cisco öffnet sich eine Hintertür ins Servergeschäft.
Cisco arbeitet daran, die Grenze zwischen Servern und Netzwerkkomponenten aufzuweichen. Einerseits sollen so ganz neue "Netzwerk-bewusste" Anwendungen entwickelt werden können, die von der engen Integration in die Netzwerkinfrastruktur profitieren, und andererseits kann Cisco auch hoffen, ein Stück des Servergeschäfts in seine eigene Domäne zu holen.
Mittel zum Zweck ist die Öffnung von einigen Cisco-Geräten, so dass darauf nicht nur Netzwerk-Management-Software von Cisco selbst, sondern auch von Drittunternehmen entwickelte Applikationen laufen können. Vorerst betrifft dies die "Integrated Service Router"-Serien 1841, 2800 und 3800 sowie die neue WAN-Optimierungsplattform WAE 674.
ISR für Spezialanwendungen
Bei den genannten ISR-Modellen denkt Cisco hauptsächlich an kundenspezifisch entwickelte, Linux-basierte Applikationen für Zweigstellen, die darauf betrieben werden könnten. Als Anwendungsgebiete nennt Cisco unter anderem Netzwerk-Monitoring- und -Management, Desktop- und Servermanagement oder Unified Communications, sowie branchenspezifische Spezialanwendungen wie Real-Time-Datenanalyse für die Ölindustrie oder sicheres File-Management für Ärzte.
Hardwareseitig sollen die Applikationen auf den neu erschienenen "Application eXtension Platform" (AXP)-Modulen für die ISRs laufen. Das "Advanced Integration Module" AIM-102 mit 300-MHz-Celeron und 1 GB-Flashspeicher ist für kleine "embedded" Applikationen konzipiert, die EtherSwitch Network Module NME-302 und NME-522 sind mit etwas schnelleren Prozessoren (1 GHz-Celeron oder 1,4 Ghz Pentium M) und Festplatten (80 oder 160 GB) auch für etwas anspruchsvollere Applikationen geeignet. Als Betriebssystem der AXPs dient ein von Cisco entwickeltes "gehärtetes" Linux. Interessierten Entwicklern stellt Cisco ein Software-Entwicklungspaket und eine offene Programmierschnittstelle zur Verfügung.
WAE für Basisapplikationen
Noch wesentlich weiter ins traditionelle Servergeschäft wagt sich Cisco mit der "Wide Area Application Engine" (WAE)-674. Die "Wide Area Application Services"-Appliances dienen eigentlich dazu, den Zugriff von Zweigstellen aus auf zentral betriebene Applikationen zu beschleunigen. Nun glaubt Cisco allerdings, dass einige grundlegende Applikationen auch direkt auf den "virtuellen Blades" der Appliances selbst laufen könnten. Als erste solche Anwendung wird Microsoft Windows Server 2008 unterstützt, weitere sollen folgen. (Hans Jörg Maron)

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