Citrix wird zum Desktop-Virtualisierer

26. April 2007 um 15:10
  • workplace
  • citrix
image

Nicht nur alter Wein in nicht ganz neuen Schläuchen.

Nicht nur alter Wein in nicht ganz neuen Schläuchen.
Citrix will noch vor Mitte Jahr ein völlig neues Produkt auf den Markt bringen, den "Citrix Desktop Server 1.0". Dies als Eintritt von Citrix in den Virtualisierungsmarkt zu bezeichnen ist zutreffend, aber auch etwas irreführend. Citrix vertrat nämlich bisher als Überflieger im "Server Based Computing"-Markt eine Technologie, hinter der ganz ähnliche Grundideen stehen. Wenn Desktop-Anwendungen statt auf den PCs selbst zentral auf Servern laufen und verwaltet werden, und nur auf die Endgeräte "geliefert" werden, kann das Management der individuellen Arbeitsplätze unter Umständen effizienter, sprich konstengünstiger gestaltet werden.
Mit dem Aufkommen der Virtualisierung im Serverbereich, die sich nun immer mehr auch auf PCs auszudehnen beginnt, ist für das Server Based Computing eine auf einer anderen Technologie beruhende Konkurrenz enstanden, welcher viele Beobachter deutlich grössere Zukunftsaussichten vorhersagen. Nach dem Motto "If you can't beat them, join them" ist es daher nur logisch, dass Citrix versucht, möglichst schnell den neuen Markt für sich zu erobern. Im Gegensatz zu vielen der neuen Konkurrenten kann Citrix dabei auch den alten Erfahrungsschatz in die Waagschale werfen.
Die neue Technologie bietet aber auch zusätzliche neue Möglichkeiten, und soll die Server basierte Bereitstellung von ganzen Desktop-Umgebungen deutlich flexibler möglich machen, als bisher. Citrix führt dafür das Schlagwort "Dynamic Delivery" an.
Die Software von "Desktop Server 1.0" basiert auf der Technologie des im Dezember 2006 von Citrix übernommen Herstellers Ardence. Die virtuellen PCs werden über eine gemeinsame Management-Konsole verwaltet. Die Lösung erkennt dabei gemäss Citrix die Art des Endgeräts, über das auf den Desktop-Server zugegriffen wird, sucht automatisch den richtigen Typ des virtuellen Desktops aus und liefert dem Anwender dann seine individuelle Umgebung.
Im Serverraum können dafür verschiedene Infrastrukturen benutzt werden. Für Anwender wie zum Beispiel Ingenieure, die garantierten konstanten Zugriff auf eine hohe Rechenleistung brauchen, können die virtuellen Desktops statt auf gemeinsam genutzten Servern auf dedizierten Blade PCs im Rechenzentrum betrieben werden. Für Anwender, die wie zum Beispiel Call-Center Mitarbeiter viele Routineaufgaben erledigen und eher wenige, standardisierte Anwendungen brauchen, können die Desktops ausserdem auch über Windows-Server mit Microsoft Windows Terminal Services bereitgestellt werden. (hjm)

Loading

Mehr zum Thema

image

Citrix stellt Support für Dauerlizenzen ein

Support gibt es nur noch für Kunden mit Abonnement. On-Premise-Nutzung wird aber weiterhin, und nun dauerhaft, erlaubt.

publiziert am 9.3.2023
image

Vor 32 Jahren: Der erste Browser ist da

Der erste Browser der Welt entstand im Jahr 1990 in der Schweiz. Hinter Chrome, Internet Explorer und Mozilla Firefox steckt eine lange Geschichte.

publiziert am 3.3.2023 1
image

Lenovo zeigt Laptop mit ausziehbarem Display

Per Knopfdruck können Nutzende mit dem Prototyp von einem auf zwei Bildschirme wechseln. Marktreif ist die Technologie aber noch nicht wirklich.

publiziert am 28.2.2023
image

Aveniq eröffnet Nearshoring-Standort

Der Schweizer IT-Dienstleister hat den Umsatz 2022 weiter gesteigert. Ab sofort betreibt Aveniq einen Standort im rumänischen Cluj.

publiziert am 21.2.2023