Cloud frisst IT auf

5. Februar 2018 um 15:18
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Cisco hat die neuste Ausgabe seines jährlichen Global Cloud Index herausgegeben.

Cisco hat die neuste Ausgabe seines jährlichen Global Cloud Index herausgegeben. Dieser versucht jeweils, eine Prognose für die Entwicklung des Datenverkehrs in Rechenzentren in den kommenden fünf Jahren zu geben.
Die Prognose von Cisco ist dabei nicht wirklich überraschend, oder wie es unsere Kollegen von 'The Register' ausdrücken würden, "kolossal unüberraschend": Ja, der Datenverkehr wächst. Sehr stark. Ja, die gespeicherte Datenmenge wächst. Sehr stark. Und "die Cloud" übernimmt die Vorherrschaft. Noch mehr als heute.
Trotzdem ist es interessant, sich wieder einmal einige der konkreten Zahlen vor Auge zu führen. Laut Cisco wird der von Cloud-Rechenzentren verursachte Datenverkehr bis 2021 von etwa sechs Zettabyte im Jahr 2016 auf 19,5 Zettabyte wachsen. Der Verkehr in traditionellen RZs wächst zwar auch, aber "nur" um das Doppelte auf 1,7 Zettabyte. (Ein Zettabyte entspricht einer Milliarde Terabyte).
Dabei muss man allerdings wissen, dass in diesen Zahlen Traffic zwischen RZ und Endusern, zwischen Rechenzentren untereinander und innerhalb der Rechenzentren zusammengezählt sind. Letzterer wird laut Cisco auch 2021 mit 71 Prozent den Löwenanteil ausmachen. 13,6 Prozent entfallen auf den Verkehr zwischen Rechenzentren, 14,9 Prozent auf den Verkehr von RZ zu Enduser. Über das Internet würden damit insgesamt rund 5,9 Zettabyte laufen.
95 Prozent aller Workloads und Computing-Instanzen werden laut der Cisco-Prognose im Jahr 2021 in einem Cloud-RZ laufen. Allerdings waren es 2016 auch schon 88 Prozent (siehe Grafiken).
Eine grössere Verschiebung dürfte es bei der Verteilung auf private und öffentliche Cloud-Infrastrukturen geben, glaubt Cisco. 2016 liefen demnach 42 Prozent der Workloads in privaten, 58 Prozent in öffentlichen Clouds. In fünf Jahren soll dann fast schon drei Viertel der Lasten auf Public Clouds entfallen.
Dementsprechend wird laut Cisco auch die Bedeutung der "Hyperscaler", der Hauptprovider von Public-Cloud-Services, laut Cisco in den kommenden Jahren noch einmal stark anwachsen. Dies sind die Internet-Riesen wie AWS, Google, Microsoft, Alibaba, TenCent, IBM, Oracle usw., die jährlich Milliarden in ihre Cloud-Infrastrukturen investieren. Insgesamt, glaubt Cisco, werden 2021 mehr als die Hälfte (53 Prozent) aller Server weltweit in Rechenzentren dieser insgesamt etwa 30 Firmen stehen. Heute sind es knapp über ein Viertel.
Eine ausführliche Darstellung der Cisco-Prognosen findet man hier. (hjm)

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