Seit kurzem ist für Kunden in Europa das Cohesity-Angebot Backup-as-a-Service (BaaS) verfügbar. Bislang gab es das Angebot nur als On-Premises-Lösung und konnte von Kunden in eigenen Rechenzentren oder in selbst verwalteten Cloud-Umgebungen betrieben werden. Das BaaS-Angebot werde für europäische Kunden auf der Infrastruktur von AWS gehostet. Man sei nun mit der Region Frankfurt live – "endlich", sagt Pascal Brunner, Field Technical Director EMEA von Cohesity im Gespräch.
Viele Kunden würden sich nicht mehr um ein Backup im eigenen RZ kümmern wollen, fügt Brunner an. Eine klassische Backup-Infrastruktur – bis hin zum Tape – sei aufwändig. Entsprechend verzeichne man sehr viele Anfragen, Backup als Service zu bieten.
Konkrete Zahlen zum Geschäftsgang nennt das Unternehmen nicht, aber man sei zuletzt stark gewachsen. Ein grosses Thema sei die Sicherung von Microsoft-365-Daten. Dies sei schon vor der Pandemie so gewesen, der Trend habe sich nun aber beschleunigt. Ein weiterer Faktor, der zum Wachstum beitrage, sei die steigende Zahl von Cyberangriffen, insbesondere mit Ransomware.
Datensilos aufbrechen und Metadaten nutzen
BaaS sei für hybride Cloud-Umgebungen entwickelt worden, fügt der EMEA-Manager im Gespräch mit
inside-channels.ch an. Kunden könnten ihre Daten über eine Oberfläche verwalten, und zwar unabhängig davon, ob sie auf der Cloud oder On-Premises gespeichert seien. Das Ganze könne in einer modularen Art und Weise implementiert werden. Ein Kunde könne etwa mit Backup- und File-Services starten und dann darauf aufbauen.
Anwender hätten beispielsweise die Möglichkeit, Klone einer Oracle- oder MS-SQL-Datenbank zu erstellen. Diese könnten auf dem Cohesity-Filesystem der Testumgebung zur Verfügung gestellt werden. Kundendaten könne man im Kloning-Prozess anonymisieren. So hätten Anwender eine produktionsnahe Kopie, etwa um Apps zu programmieren und zu testen, aber müssten nicht noch ein Silo betreiben, führt Brunner aus.
Ein anderer Use Case liege im Security-Bereich: Über die Plattform verfüge man über sehr viele Metadaten. Diese könnten analysiert und weiterverwendet werden. Als Anwendungsbeispiele nennt Brunner Reportings via Splunk oder Analysen im DSGVO- oder E-Discovery-Bereich.
Datenmanagement als Service
Das Dataprotect-as-a-Service-Angebot ist Teil des Cohesity-Portfolios Data-Management-as-a-Service (DMaaS). Kunden wird eine einfache Lösung versprochen, ihre Daten zu sichern, zu verwalten und zu analysieren. Gehostet wird der Service auf AWS, dem bevorzugten Cloud-Anbieter von Cohesity für DMaaS.
Amazon sei für Cohesity mehr als ein Cloud-Partner, ergänzt Brunner. Der Public-Cloud-Marktführer sei an der letzten Finanzierungsrunde beteiligt gewesen und unterstütze das Unternehmen bei der Expansion. Nach der Region Frankfurt konnte Cohesity kürzlich eine Region in UK in Betrieb nehmen und im Herbst folgt Paris.
Neben der Verfügbarkeit des Dataprotect-aaS-Angebots gibt Cohesity den baldigen Start eines zweiten SaaS-Angebots im Rahmen des DMaaS-Portfolios bekannt: SiteContinuity ermögliche eine automatische Disaster Recovery von geschäftskritischen Anwendungen und Daten in der Cloud, wie der Anbieter erklärt.
Vertrieben werde das DMaaS-Portfolio über den Channel sowie über den AWS Marketplace, wie Cohesity schreibt. Partner könnten damit ihr eigenes Managed-Services-Angebot erweitern, ohne eine eigene Infrastruktur aufbauen zu müssen.