

COS-Gruppe auf dem Weg zur Besserung
27. Oktober 2006 um 09:27
Bessere Margen, weniger Verlust. Die Verkaufsstrategie zahlt sich aus.
Bessere Margen, weniger Verlust. Die Verkaufsstrategie zahlt sich aus.
Die in Baden-Dättwil beheimatete COS-Gruppe wies auch für das dritte Geschäftsquartal dieses Jahres wie erwartet einen Verlust aus. Das Minus betrug im Zeitraum von Juli bis September 2,7 Millionen Franken, verglichen mit dem negativen Konzernergebnis von 4,2 Millionen Franken im dritten Quartal des Vorjahres. Der Bruttogewinn sank von 12,1 Millionen auf 11,2 Millionen Franken. Der kumulierte Bruttogewinn betrug 36 Millionen verglichen mit 41,5 Millionen Franken im Vorjahr, während sich die kumulierte Bruttogewinnmarge von 5,9 auf 7,3 Prozent verbesserte. Die verbesserte Marge erkläre sich einerseits aus dem im laufenden Jahr margenstarken Speichergeschäft, andererseits aus dem reduzierten Anteil der Distributionsgesellschaften am Gesamtumsatz, schreibt der Konzern.
Auf Stufe EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) resultierte ein Minus von 662'000 Franken verglichen mit dem Verlust von 3,6 Millionen Franken im Q3 des Vorjahres. Das für die ersten neun Monate kumulierte Betriebsergebnis verbesserte sich immerhin von -4,4 Millionen auf -3 Millionen Franken. COS hatte hier bessere Zahlen erwartet und führte den nach wie vor hohen Verlust auf die "unbefriedigende" Ertragslage der deutschen Distributionsgesellschaft und von Avitos zurück.
Im dritten Quartal sank der Umsatz von 188,5 Millionen auf 163,4 Millionen Franken. Laut COS ist der Umsatzrückgang auf den Wegfall des Umsatzes der beiden verkauften Schweizer Gesellschaften COS Distribution und COS Concat zurückzuführen. Auch der auf die ersten neun Monate kumulierte Umsatz von 494,8 Millionen Franken liegt deutlich unter dem Vorjahreswert von 699,6 Millionen Franken.
Verkaufsstrategie
COS ist in den vergangenen Monaten einige Gruppen-Teile losgeworden. Im Juni (also im zweiten Quartal – bis Ende Mai konsolidiert) wurde die Schweizer Systemintegrationsgesellschaft COS Concat mittels Management-Buyout verkauft verkaufte der Konzern auch noch die deutsche COS Concat an das US-Unternehmen Meridian Group.
Der Verkauf der COS Distribution Schweiz führte zwar zu einem "positiven Liquiditätseffekt", die Gruppenrechnung wurde aber dadurch mit einem Buchverlust von 1,9 Millionen Franken belastet. Der Schweizer Disti wurde bis Ende Juli im Konsolidierungskreis der Gruppe berücksichtigt. Die drei Distributionsgesellschaften in Deutschland, Österreich und in der Schweiz erzielten in den ersten neun Monaten einen Umsatz von 431,2 Millionen Franken (635,8 Millionen im Vorjahr). Während sich die Bruttogewinnmarge von 4,6 auf 5,7 Prozent verbesserte, sank der Bruttogewinn von 28,9 auf 24,4 Millionen Franken. Auch hier ist die verbesserte Marge auf das Speichergeschäft zurückzuführen, schreibt COS.
Vorsichtiger Optimismus
Der bei COS Distribution Deutschland und Avitos vorangetriebene Restrukturierungsprozess nach der desaströsen SAP-Einführung zeige im dritten Quartal erste positive Auswirkungen. Die Umsatz- und Margenziele konnten aber noch nicht erreicht werden. Anfang Oktober fanden bei der deutschen Distributionsgesellschaft die "seit längerem geführten Bankengespräche" eine erfolgreiche Umsetzung, schreibt das Unternehmen. Die neu verhandelten Kreditlinien sollen die Finanzierung des laufenden und zukünftigen operativen Geschäfts sicherstellen.
COS Distribution Deutschland und Avitos werden aber auch im vierten Quartal die Gewinnzone nicht erreichen. Für 2006 wird deshalb kein ausgeglichenes Ergebnis erwartet. (mim)
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