COS leert seinen Geldbunker

19. Dezember 2007 um 10:26
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Der grösste Teil der liquiden Mittel wird an die Aktionäre ausbezahlt. Finanzchef Markus Zurkirchen verlässt das Unternehmen im Frühling.

Der grösste Teil der liquiden Mittel wird an die Aktionäre ausbezahlt. Finanzchef Markus Zurkirchen verlässt das Unternehmen im Frühling.
Kurt Frühs COS AG scheint ihre Pläne, über Beteiligungen wieder zu einem grösseren Faktor im IT-Geschäft zu werden, zumindest ein gutes Stück zurückzuschrauben. Der Verwaltungsrat der Badener COS Computer Systems schlägt den Aktionären eine Nennwertrückzahlung von 12 Franken pro Aktie vor. Konkret bedeutet dies, dass von den etwas über 30 Millionen Franken an liquiden Mitteln, auf denen COS momentan sitzt, rund 22,65 Millionen Franken an die Inhaber der etwa 1,9 Millionen COS-Inhaberaktien ausbezahlt werden, wie Finanzchef Markus Zurkirchen gegenüber inside-channels.ch bestätigte. Die Aktionäre von COS werden Ende Januar an einer ausserordentlichen Generalversammlung über diesen Vorschlag entscheiden.
Die COS Holding konnte vor fast genau einem Jahr auch noch die deutsche Distribution verkaufen und sich damit, mit Ausnahme des deutschen Speicherdistis COS Memory, nach einer längeren Phase von Verkäufen ihrer letzten übrig gebliebenen Aktivitäten in der IT-Distribution und im IT-Endkundengeschäft entledigen. Die aus den Verkäufen von Liegenschaften und Firmenteilen stammenden liquiden Mittel sollten nach den damaligen Plänen für neue Investitionen und Beteiligungen eingesetzt werden, um die Gruppe auf Basis von COS Memory neu auszurichten.
Die einzige konkrete Plan, der seither an die Öffentlichkeit drang, nämlich die Mitte März angekündigte Übernahme des Schweizer Speicherhersteller Swissbit
Die COS AG wird zudem nächstes Jahr den langjährigen Hüter ihrer Finanzen verlieren. Markus Zurkirchen, der das Amt als Finanzchef seit dem April 2000 inne hatte, will sich der viel zitierten "neuen beruflichen Herausforderung" stellen und verlässt das Unternehmen nach dem Abschluss des Rechnungsjahrs 2007 im nächsten Frühling. Wie seine Nachfolge geregelt wird, will der COS-Verwaltungsrat "zu gegebener Zeit" bekannt geben. Zu seiner persönliche Zukunft will Zurkirchen noch keinen Kommentar abgeben: Dies sei noch nicht "spruchreif". (Hans Jörg Maron)

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