

Cyber-Kriminelle gefährden die Umsetzung von Industrie 4.0
17. November 2015 um 08:06
Der diesjährige, fünfte Cyber Security Report der Deutschen Telekom legt diesmal den Schwerpunkt auf das Thema Industrie 4.
Der diesjährige, fünfte Cyber Security Report der Deutschen Telekom legt diesmal den Schwerpunkt auf das Thema Industrie 4.0. Die Autoren der Studie befragten dazu neben 113 Abgeordneten aus dem Bundestag, den Landtagen und dem Europaparlament 247 Führungskräfte aus Grossunternehmen mit mehr als 250 Beschäftigten respektive über 50 Millionen Euro Jahresumsatz und 285 Chefs von Unternehmen, die zwischen 50 und 249 Mitarbeitern beschäftigen beziehungsweise einen Jahresumsatz von 10 bis 50 Millionen Euro ausweisen.
Das als repräsentativ eingestufte Ergebnis der von Ende August bis Anfang Oktober durchgeführten telefonischen Umfrage, zeigt ein ernüchterndes Bild. 90 Prozent der Firmen haben mehrmals pro Woche unter Cyberangriffen zu leiden und nur 60 Prozent von ihnen fühlen sich gegen diese Angriffe gewappnet, wie die Deutsche Telekom mitteilt, die zudem von einer hohen Dunkelziffer ausgeht. Trotz der hohen Zahl der Angriffe geben nur 12 Prozent an, darin "ein sehr großes Risiko" zu sehen, dass sie ein Hackerangriff gravierend schädigen könnte. Insgesamt geniesst laut der Umfrage aber die IT-Sicherheit im Unternehmen bei 92 Prozent der Führungskräfte "einen hohen bis sehr hohen Stellenwert".
Steigende Ausgaben für Security
So verwundert aus auch wenig, dass 29 Prozent der Befragten "jetzt deutlich mehr" dafür ausgeben als noch vor zwei, drei Jahren und mit 49 Prozent knapp die Hälfte "etwas mehr" in die IT-Sicherheit investiert. Interessant auch, dass 76 Prozent der Befragten mit dem Cloud-Computing eine Kerntechnologie der Industrie-4.0-Entwicklungen als unsicher einstufen. Eine Einschätzung übrigens, die sich laut Deutscher Telekom in den letzten fünf Jahren kaum verändert habe.
Die Studienteilnehmer wurden ebenfalls zum Megathema Industrie 4.0 befragt. Die Investitionskosten für Industrie 4.0 sehen die befragten Unternehmen insgesamt "als grosse oder sogar sehr grosse finanzielle Herausforderung". Das spiegle sich laut Studie auch in den IT-Kosten wider, die bei 85 Prozent der Unternehmen gestiegen seien, wobei allerdings derzeit mit 31 Prozent fast jedes dritte Unternehmen "nicht genau wisse, in was sie in der IT investieren sollen", also im Blindflug unterwegs ist. Hier dürfte eine Rolle spielen, dass laut der Studie 26 Prozent der Befragten den Begriff Industrie 4.0 nicht einmal kennen. Immerhin halten 52 Prozent der Befragten das Thema für wichtig für das eigene Unternehmen und 44 Prozent sehen sich gut darauf vorbereitet. Wobei sich jedoch die weniger gut vorbereiteten Unternehmen deshalb nicht im Wettbewerb benachteiligt sehen, wie es weiter heisst. (vri)
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