Das richtige Setup für kontinuierliche Transformation

22. Januar 2015 um 07:15
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Unternehmen rüsten sich für notwendige und beständige Veränderung.

Unternehmen rüsten sich für notwendige und beständige Veränderung.
Zum Stand der Transformation in ihren jeweiligen Unternehmen befragt, gaben 71 Prozent der befragten Top-Manager an, dass die Fähigkeit, stetige Transformationsprozesse erfolgreich zu gestalten, essentiell für ihre jeweiligen Unternehmen sei. Denn die Welt, wie wir sie kennen, befindet sich in einer fundamentalen Umbruchphase. Verschiedene Megatrends verändern die Gesellschaft und damit auch die Unternehmenswelt (demografischer Wandel, Urbanisierung, geografische Verschiebung der wirtschaftlichen Machtzentren von West nach Ost usw.).
Doch ein Trend verändert das Leben und die Gewohnheiten jedes Einzelnen wohl am meisten: die zunehmende Digitalisierung und Technologisierung. Technologische Innovationen wie digitales und mobiles Business, Big Data und Analytics, Cloud Computing, Social Media und das Internet der Dinge verändern Geschäftsmodelle und ganze Branchen in bisher ungeahntem Ausmass und innerhalb kürzester Zeit.
Vor diesem Hintergrund hat die Schweizer Top-Management-Beratung Boydak Strategy Consulting in Zusammenarbeit mit C-Level zum mittlerweile 12. Strategie-Forum am Zürichsee eingeladen. 76 Top-Manager grosser Unternehmen und Konzerne nahmen mit Unterstützung von Tata Consultancy Services und VCE am Forum teil und diskutierten einen Tag über neue Erfolgsformeln bei der Gestaltung von Transformationsvorhaben.
Zwei Dimensionen der Veränderungsnotwendigkeit
Die Veränderungsnotwendigkeit besteht gemäss Selçuk Boydak, Partner bei Boydak Strategy Consulting, für Unternehmen gleichzeitig in zwei sehr unterschiedlichen Dimensionen. Erhöhung der Agilität und Innovationskraft in Bereichen, in denen neue Geschäftschancen entstehen und konsequente Komplexitätsreduktion und Effizienzsteigerung in etablierten und weniger differenzierenden Bereichen.
Die Umfrage unter den teilnehmenden Top-Executives ergab, dass erst 17 Prozent der Schweizer Unternehmen in ihrer Portfolio-Steuerung die jeweiligen Lebenszyklen der verschiedenen Geschäftsbereiche von der Start-up-Phase, über die Wachstumsphase, über die Phase des etablierten Geschäfts bis hin zum Auslaufmodell berücksichtigen.
Eine Möglichkeit, beide Welten des Veränderungsmanagements ("Innovation & Wachstum" sowie "Effizienz & Komplexitätsreduktion") zu berücksichtigen, liegt auch in der konsequenten Verankerung dieser beiden Anforderungen im Top-Management. Die Umfrage am Strategie-Forum zeigte hingegen, dass nur 14 Prozent der Schweizer Unternehmen zwischen den beiden Managerprofilen explizit unterscheiden.
Erfolgsfaktoren für Unternehmenstransformationen
Es gibt keinen Königsweg für Unternehmen, um sich erfolgreich für die Herausforderungen der Zukunft zu positionieren. Dennoch kann es Unternehmen gelingen, das perfekte Setup für erfolgreiche Transformation zu identifizieren. Nämlich durch konsequente Berücksichtigung und Anwendung bewährter Erfolgsfaktoren.
Bevor sich Unternehmen der Transformation stellen können, muss eine klare Zielsetzung für das Gesamtunternehmen und für die einzelnen Geschäftsbereiche festgelegt werden. Welche Richtung will das Unternehmen als Ganzes, aber auch in einzelnen Geschäftsbereichen einschlagen?
Im nächsten Schritt müssen sich Unternehmen darüber klar werden, welche Fähigkeiten – insbesondere auch Führungsfähigkeiten - für die erarbeitete Strategie benötigt werden und welche dieser Fähigkeiten bereits im Unternehmen vorhanden sind beziehungsweise entsprechend noch ins Unternehmen geholt werden müssen.
Ausgehend von der entwickelten Gesamtstrategie des Unternehmens sollte die Frage nach der dazu passenden Unternehmenskultur beantwortet werden. 61 Prozent der Top-Executives des Forums sind zwar der Ansicht, dass die aktuelle Unternehmenskultur ihrer Firmen in der Lage ist, künftige Transformationen zu meistern – aber 47 Prozent der Befragten scheinen nicht in der Lage zu sein, die Unternehmenskultur klar zu definieren und entweder dem Schwerpunkt Innovation und Wachstum oder Effizienzsteigerung und Komplexitätsreduktion zuzuordnen.
Eng verknüpft mit der Auswahl der passenden Unternehmenskultur ist auch das zu wählende organisatorische Setup zur Verwirklichung der übergeordneten Strategie. Die Umfrage unter den Forumsteilnehmern zeigte, dass lediglich 5 Prozent der Schweizer Unternehmen Geschäftseinheiten mit innovativen Modellen organisatorisch getrennt von bestehenden Geschäftsbereichen führen.
Ein stetig an Bedeutung zunehmender Erfolgsfaktor für erfolgreiche Transformationen ist die richtige Auswahl von Partnern. Die richtigen Antworten auf die wesentlichen strategischen Fragen der Transformation zu finden und die neuen Möglichkeiten zu erkennen, ist mit einer reinen Innensicht aus dem Unternehmen heraus schwierig. Gerade beim Thema Partnering weisen Schweizer Unternehmen aber noch Nachholbedarf auf. So gaben nur 8 Prozent der anwesenden Top-Executives an, dass das Performance und Partnermanagement in ihren Unternehmen konsistent in der Lage sei, die Bedürfnisse der innovativen Geschäftsbereiche von den rein effizienzgetriebenen Bereichen zu unterscheiden.
Und zu guter Letzt sind messbare Kriterien und klar definierte Verantwortlichkeiten essentiell für die Erreichung der Transformationsziele. Dazu gaben lediglich 12 Prozent der befragten Top-Manager an, dass in ihren Unternehmen eine klare Differenzierung der Key-Performance-Indikatoren zwischen den Geschäftsbereichen für Innovation und Wachstum sowie Effizienzsteigerung und Komplexitätsreduktion vorgenommen wird. (mim)
Über C-Level
C-Level ist eine Community, die aus der Mitte der Schweizer Manager entstanden ist. Im Rahmen ihrer Aktivitäten werden regelmässige C-Level-Roundtables veranstaltet und das C-Level Magazin publiziert. Über 700 der wichtigsten 3'000 Schweizer Top-Executives bringen sich bereits aktiv in der Community ein. C-Level befragt regelmässig Mitglieder zu aktuellen Themen und veröffentlicht die Resultate auf inside-it.ch.

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