DaziT: Mit DevOps und Microservices zur Modernisierung der Zollverwaltung

29. März 2018 um 12:12
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Bislang mussten Chauffeure an der Schweizer Grenze Dokumente in Papierform vorweisen, wenn sie Fracht ein- oder ausführen wollten.

Bislang mussten Chauffeure an der Schweizer Grenze Dokumente in Papierform vorweisen, wenn sie Fracht ein- oder ausführen wollten. Dies sei nun nicht mehr nötig, da die Anwendung E-Begleitdokument seit Januar produktiv sei, heisst es im BIT-Magazin 'Eisbrecher'. Bereits heute würden erste Pilotkunden ihre Dokumente elektronisch an die Zollverwaltung übermitteln. Das sei ein erstes konkretes Ergebnis des 393 Millionen Franken schweren Zollmodernisierungs-Projekts DaziT.
"Bemerkenswert am Projekt E-Begleitdokument ist der kurze Zeitraum der Umsetzung – vom Start des Vorhabens, über die für E-Begleitdokument adaptierte und erweiterte Cloud-Plattform, die Realisierung bis hin zur Produktivsetzung sind gerade einmal sechs Monate vergangen", lässt sich Carsten Plum, Leiter Program Alignment & Coaching im neu geschaffenen Bereich komplexe Vorhaben des BIT, zitieren. Gelungen sei dies, weil es die erste Anwendung sei, die das BIT mit DevOps und mithilfe von Microservices entwickelt habe.
Man habe dafür extra einen Raum im Gebäude Titanic II zur Verfügung gestellt: Hier treffe sich das DevOps-Team bestehend aus Product Owner, Scrum-Master, Betriebsspezialisten, Cloud-Engineers, Testmanagern, Entwicklern, Lösungsarchitekten sowie weiteren Fachspezialisten und arbeite im Scrum-Modus. Als Grundlage diene dem Team eine in der BIT-Cloud Atlantica aufgebaute "Cloud Foundry"-basierte Plattform, auf der die Anwendung E-Begleitdokument entwickelt und betrieben werde.
Die Applikationsentwicklung basiere auf einer Microservice-Architektur. "Für die Anwendung E-Begleitdokument hat das BIT erstmals Microservices entwickelt und erfolgreich eingesetzt", sagt BIT-Programmleiter Alexandre Proca. Die Microservices – etwa für das Hochladen von Dokumenten oder für die Darstellung der Benutzeroberfläche – könnten praktisch beliebig im Steckkastenprinzip kombiniert werden. Zudem seien sie in Container verpackt, was die Performance des Betreibssystems besser ausnutze, das Deployment vereinfache und Abhängigkeiten reduziere.
DevOps und der Einsatz von Microservices funtkionierten beim BIT einwandfrei, so der 'Eisbrecher'. "Die Anwendung läuft sehr stabil. Die bereits angepassten Verbesserungen konnten während dem Betrieb, ohne dass die Kunden davon etwas mitbekommen haben, eingespielt werden", wird Kuno Zimmermann, Product Owner bei der Zollverwaltung, zur Untermauerung zitiert. (ts)

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