

Dell: Gigantische Akku-Austauschaktion
15. August 2006 um 08:50
Weltweit muss Dell über vier Millionen brandgefährliche Akkus austauschen.
Weltweit muss Dell über vier Millionen brandgefährliche Akkus austauschen.
Was sich am Montag schon gerüchteweise andeutete, hat sich nun bestätigt: Dell muss eine Akku-Rückrufaktion starten. Und zwar eine Riesige: Dell bietet den kostenlosen Austausch von weltweit rund 4,1 Millionen Notebook-Akkus an. Die betroffenen Lithium-Ionen-Akkus wurden zwischen April 2004 und Juli 2006 mit Notebooks der Serien Inspiron, Lattitude, Precision und XPS (genauere Angaben siehe unten) verkauft. Das heisst, dass rund ein Fünftel aller von Dell in diesem Zeitraum abgesetzten Notebooks betroffen sind. Dies ist nach Angaben der US-Behörde für Produktsicherheit, CPSC die bisher mit Abstand grösste Rückrufaktion dieser Art.
Die Akkus, die nun ausgetauscht werden können, können sich gemäss Dell überhitzen und somit eine Brandgefahr darstellen. In letzter Zeit kursierten im Internet mehrere Berichte über spektakuläre Fälle von verschmorten, ausgebrannten Dell-Notebooks. Ob diese in direktem Zusammenhang mit den überhitzungsgefährdeten Akkus stehen, gab Dell nicht bekannt. Offiziell haben Dell und die CPSC bisher nur sechs Schadensfälle registriert, die mit Sicherheit von ihnen verursacht wurden. Dabei gab es teilweise Sachschäden, Menschen wurden aber nicht verletzt.
Die überhitzungsgefährdeten Akkus werden von einer Tochterfirma von Sony hergestellt und könnten auch von anderen Herstellern verwendet worden sein. Es ist also möglich, dass auch andere Hersteller noch dem Beispiel von Dell werden folgen müssen. Mit Sicherheit lässt sich dies aber nicht sagen. Ob sich ein Akku überhitzen kann, hängt nach der Meinung von Experten auch von Faktoren wie der Aufladegeschwindigkeit, dem Vorhandensein von Schutzsoftware und anderen Faktoren ab, die sich von Hersteller zu Hersteller unterscheiden. Die gleichen Akkus könnten also in Notebooks andere Hersteller harmlos sein.
Sony wird trotzdem mindestens einen Teil der Kosten der Rückrufaktion übernehmen. Inklusive Versandkosten könnte der Austausch bis zu 200 Millionen Dollar kosten, schätze ein Analyst – in der Realität dürften aber deutlich weniger als die verkauften 4,1 Millionen Akkus auch tatsächlich von den Besitzern zum Austausch angemeldet werden.
Die überhitzungsgefährdeten Akkus können in folgenden Dell-Geräten vorhanden sein:
- Latitude: D410, D500, D505, D510, D520, D600, D610, D620, D800, D810
- Inspiron: 500M, 510M, 600M, 700M, 710M, 6000, 6400, 8500, 8600, 9100, 9200, 9300, 9400, E1505, E1705
- Precision: M20, M60, M70, M90
- XPS: XPS, XPS Gen2, XPS M170, XPS M1710
Wie man herausfindet, welche Batterien betroffen sind und alle weiteren Informationen kann man auf der offiziellen Dell-Webseite zum Batterieaustausch nachlesen. (Hans Jörg Maron)
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