

Der Aufbau des "Zürinet" ist abgeschlossen
14. Januar 2020 um 16:52Ende 2019 ist das Glasfasernetz in der Stadt Zürich termingerecht fertig geworden. Renditen wird es wohl noch viele Jahre nicht abwerfen.
Wie seit Jahren absehbar, hat das Elektrizitätswerk Zürich (EWZ) den Bau des städtischen Glasfasernetzes fristgerecht Ende 2019 abgeschlossen. Ausserdem seien die Bauarbeiten im Rahmen des 2012 bewilligten Kredits über 400 Millionen Franken ausgeführt worden, obwohl 54'000 Glasfaseranschlüsse mehr als geplant eingerichtet worden seien, wie es in einer Mitteilung heisst.
EWZ-Direktor Marcel Frei resümiert: "Wir sind stolz eines der komplexesten Projekte in der Geschichte von EWZ termingenau, unfallfrei und innerhalb des Kredits" ausgeführt zu haben.
Es ist schon länger bekannt, dass die Glasfaserverkabelung Zürichs gut unterwegs ist und über dem Soll liegt. Nun wird bekannt, dass der ursprüngliche Leistungsauftrag übertroffen wurde. Denn statt der geplanten Erschliessung von 90 Prozent oder 215'000 der städtischen Haushalte und Firmen, sind es inzwischen 39'000 Liegenschaften mit 272'800 Haushalten sowie Büro- und Gewerbebetrieben. Trotz des "markant angestiegenen Wohnungsbestands" in Zürich habe man auch zuletzt wieder rund 90 Prozent der möglichen Nutzungseinheiten ans Zürinet angebunden.
EWZ kann keine Renditeprognose abgeben
Klar ist jedoch auch, dass das EWZ die Erfolge nur verbuchen konnte, weil das 2007 gestartete Projekt sich von ursprünglichen Renditeversprechen verabschiedet hat. Damit hatte man damals das Volk für die Freigabe des ersten Kredits von 200 Millionen Franken gewonnen. Davon war dann bei der zweiten Abstimmung 2012 nicht mehr die Rede. Vielmehr wurde diesmal der weitere Kredit über 400 Millionen Franken als wichtiges Service-Public-Projekt angepriesen. Daran hält man beim Energieversorger bis heute fest und betont: "Die Glasfasererschliessung hat sich ... von einem wirtschaftlichen Projekt zu einem langfristigen Infrastruktur- und Service-Public-Projekt gewandelt". Man leiste mit Zürinet "einen wichtigen Beitrag zur Standortattraktivität der Stadt Zürich und zu einer Smart City", schreibt das EWZ.
Dass mit dem Glasfasernetz dereinst Geld verdient werden kann, ist heute noch nicht absehbar, wie das EWZ auf Anfrage bestätigt. Renditeprognosen könne man keine abgeben.
Schaut man in den letzten Geschäftsbericht, so bilden die Nettoerlöse im Telecom-Bereich trotz deutlicher Zuwächse in den letzten Jahren den kleinsten Bereich der EWZ-Lieferungen und -Leistungen. 2016 lagen sie noch bei rund 19 Millionen Franken, 2017 bei knapp 24 Millionen Franken und 2018 bei rund 28 Millionen Franken. Kommt hinzu, dass in diesen Zahlen auch Erlöse etwa aus der Kooperation mit Gas&Com enthalten sind. Mit denen das EWZ gemeinsam für Unternehmen schweizweite Glasfaserlösungen anbietet, die aber unabhängig vom Projekt Zürinet gebaut werden.
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