

Der Fluch der ständigen Verfügbarkeit begann vor 20 Jahren
1. März 2013 um 08:01
Jubiläum mit Schattenseiten: Seit 20 Jahren lassen sich in der Schweiz SMS via GSM verschicken.
Jubiläum mit Schattenseiten: Seit 20 Jahren lassen sich in der Schweiz SMS via GSM verschicken.
Am 1. März 1993 ist das erste digitale Mobilfunknetz der Schweiz von der Swisscom in Betrieb genommen worden. Von da ab war die damalige Monopolistin gut fünf Jahre lang frei von jeglicher Konkurrenz und der Treiber dieser GSM (Global System for Mobile Communications) genannten Technologie. Erst Ende der 90er Jahre musste man sich dann langsam und schmerzlich daran gewöhnen, was es heisst, in liberalisierten Märkten zu agieren. Swisscom teilt sich heute zwar mit Orange und Sunrise die Lizenzen für die Nutzung der Mobilfunknetze, doch ihren Ruf, Quasimonoplistin zu sein, ist sie immer noch nicht losgeworden. Zahlreiche, teils heftige Auseinandersetzungen bis vors Bundesgericht mit Mitbewerbern zeugen davon.
Unabhängig davon hat sich die Technik aber weiter entwickelt. Nach den analogen Natel-A-, B- und C-Netzen war die zweite Generation der mobilen Netze (GSM) ein Quantensprung und heute wird nach diversen Varianten des UMTS-Standards bereits die vierte Generation, die sogenannte LTE-Technik (Long Term Evolution), montiert. In der Schweiz bestehen inzwischen rund 10 Millionen Mobilfunkanschlüsse und 99,9 Prozent der Bevölkerung sind über ein nahezu flächendeckend ausgebautes Netz eingebunden.
Kontrovers verlief in den letzten zwei Dekaden aber auch die allgemeine Diskussion über den sich so rasant ausbreitenden Mobilfunk. Viele, die die ständige Verfügbarkeit als Vorteil propagierten, mussten sich die Strahlenbelastung der Netze vorhalten lassen. Und selbst wenn sich heute die GSM-Nutzung allgemein durchgesetzt hat, tun sich ständig neue Themen auf, etwa wenn derzeit gefragt wird, wie ein bewusster Umgang mit Smartphone, Tablet und Co. aussehen kann.
Allerdings hat das Thema längst eine ganz andere Dimension als noch 1993 angenommen. Heute werkeln weltweit in 200 Ländern viele hundert mobile Netze und es werden immer mehr Menschen, die sich ein Leben ohne die ständige Kommunikation kaum mehr vorstellen können. Dabei geht es nicht mehr allein um SMS und Combox, womit GSM noch gestartet war. Vielmehr ist mit den international standardisierten GSM-Netzen auch der mobile Internet-Zugriff zum Alltag geworden. Die Frage ist nicht mehr, ob man auf den Netzen auch Applikationen mobil nutzen kann, sondern nur noch, wie schnell eine der vielen Anwendungen zur Verfügung steht. (vri)
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